Navigation auf uzh.ch

Suche

UZH News

Vontobel-Preis: Unterschiedliches Erinnern und ähnliche Operationsfolgen

Burcu Demiray Batur von der Universität Zürich, Jonathan Rychen vom Universitätsspital Basel und Sarah Stricker vom Hôpital Necker Paris erhalten den diesjährigen Vontobel-Preis für Altersforschung. Mit dem Anerkennungspreis wird Sarah Ziegler von der UZH ausgezeichnet.

Kategorien

Preis
Die Altersforschung hilft mit, die Lebensqualität älterer Menschen zu erhalten. (Bild: istock.com/Chinnapong)

Einen mit 12’500 Franken dotierten Vontobel-Preis für hochstehende Altersforschung erhält Burcu Demiray Batur, die am Psychologischen Institut, Gerontopsychologie und Gerontologie der Universität Zürich eine Forschungsgruppe leitet. Sie hat in ihrer ausgezeichneten Arbeit untersucht, wie und warum sich ältere Personen im Alltag erinnern. Bisher waren dazu nur Daten aus Befragungsstudien oder experimentellen Untersuchungen bekannt, nicht aber, wie die Erinnerung in verschiedenen Alltagssituationen gezielt genutzt wird, um soziale Beziehungen zu gestalten. Die Ergebnisse zeigen, dass ältere Personen ihrer kognitiven Aktivitäten gezielt und situativ flexibel einsetzen, um damit wichtige soziale Austauschprozesse innerhalb wie ausserhalb der Familie zu gestalten.

Wirbelsäule-Operation bei über 90-Jährigen

Einen ebenfalls mit 12’500 Franken dotierten Preis erhalten Jonathan Rychen, Assistenzarzt am Unispital Basel, und Sarah Stricker, Assistenzärztin am Hôpital Necker Paris. Sie haben erstmals Daten zu den Folgen operativer Eingriffe an der Wirbelsäule bei Personen ab 90 Jahren vorgelegt. Die Ergebnisse der Arbeit deuten darauf hin, dass sich die Folgen chirurgischer Eingriffe bei über 90-Jährigen sich nicht wesentlich von denen bei jüngeren Personen unterscheiden. Damit gibt es keinen Grund, weshalb sich Diagnostik, Abklärung, Prognose und Nachsorge bei hochaltrigen und jüngeren Personen unterscheiden sollten.

Unterschiedliche Palliative Care

Ein mit 5000 Franken dotierter Preis geht an Sarah Ziegler, Postdoktorandin am Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der UZH. Sie hat untersucht, wie unterschiedliche Versorgungssettings den Erhalt von Lebensqualität bis zum Tod beeinflussen. Demnach werden z.B. über 80-Jährige in Spitälern, Patienten mit Krebsdiagnose oder unverheiratete Patienten in Altersheimen weniger mit Tiefensedierung bis zum Tod versorgt als andere Patienten.