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Germanistik

Es Fescht für d'Dialäkt

In ihrem Studium beschäftigen sich Lisa Dermond und Susanna Schoch vor allem mit der hochdeutschen Sprache. In ihrer Freizeit dreht sich im Moment alles um Dialekte. Die beiden UZH-Studentinnen organisieren am 5. März ein «Mundart-Forum».
Adrian Ritter
Mundart
Begeistert von der Vielfalt der Dialekte: Lisa Dermond (links) und Susanna Schoch laden zum «Mundart-Forum».

«Läsige», «Toggeburger Hip Hop» und «es offnigs Mikrofon»: Mundart-Fans finden am fünften März am Mundart-Forum im «Viadukt» in Zürich eine breite Palette von kulturellen Darbietungen – alle in Schweizerdeutsch. Gleichzeitig mit der Veranstaltung wird am 5. März die Plattform mundartforum.ch online gehen. Dort soll alles Wissenswerte rund um die vielfältigen Dialekte der deutschen Sprache gesammelt werden – von Veranstaltungshinweisen bis zu einer Übersicht an Dialekt-Forschungsprojekten an Schweizer Universitäten. Ins Leben gerufen haben das Mundart-Forum und die Web-Plattform der Verein «Schweizerdeutsch». Die treibenden Kräfte für das Forum sind die beiden UZH-Studentinnen Lisa Dermond und Susanna Schoch. Mehr über deren Engagement für Dialekte lesen Sie im Folgenden auf Schweizerdeutsch...

Faszinierendi Vielfalt

D’Lisa Dermond schtudiert im Master a de Uni Züri Dütschi Schprach- und Literaturwissenschafte und Soziologie. D'Susanna Schoch schtudiert ebefalls im Master Dütschi Literaturwissenschafte und s’Fach Populäri Kulture. Beidi begeischtere sich für die verschidene Dialäkt vo de dütsche Schprach.

Vor allem d’Variabilität und de Wandel vo de Dialäkt fasziniere sie – nid zletscht, wül sie beides a sich sälber erläbe. D’Lisa Dermond isch im Toggeburg ufgwachse. Ire Vater isch halb Ööschtricher, halb Zürcher, d’Mueter us Süddütschland. De Lisa ire Dialäkt isch vo dere Mischig prägt worde.

D’Susanna Schoch isch in Appezäll Usserrhode ufgwachse. Iri Mueter isch zwar italiänische Seconda, het aber de glich lokali Dialäkt gret wie de Vater. D'Nöchi zu Sankt Galle und schpöter de Ufenthalt fürs Schtudium in Züri hät d' Dialäkt vo de beide junge Fraue veränderet. «Mol z’reflektiere, was me sälber eigentlich für e Dialäkt redet, isch hoch spannend», seit d’Lisa Dermond.

Grad bi junge Lüt het de Gebruch vom Dialäkt mit de noie soziale Medie schtark zuegnoh, schtelle d'Lisa und d'Susanna fescht: «Vili schribe ihre SMS und Nochrichte ganz sälbschtverschtändlich uf Schwizerdütsch.» Umso meh würd's die beide Schprachwüsseschaftlerinne interessiere, weli Uswürkige das het. D'Lisa Dermond het en Hypotese dezu: «Ich chönt mer vorstelle, das me sich bim Schribe und nid nur Rede vo Dialäkt de Viilfalt vo de Schprach bewusster wird. Und dass das villicht au zunere grössere Offeheit im Dänke allgemein füehrt.»

Die beide Schtudäntinne vo de UZH gsächte no witeri schpannendi Froge für d'Forschig: Wie verschiebe sech d'Schprachgränze und de Wortschatz vo de Dialäkt mit de Migration? Chamer überhaupt no vo klare Gränze rede?

Freiwilligi gsuecht

Bim Mundartforum vom füfte März aber werde kulturelli Veranschtaltige in Dialäkt im Vordergrund schtoh. «Schliesslich mues das nid immer nume en Dorfschwank sii. Am liebschte würde mer mol Klassiker wie de Hamlet is Schwitzerdütsche übersetze. Das wär doch toll: Hochstehends Theater in Dialäkt!», seit d'Lisa Dermond.

Wer weiss, vilicht chunts ja mol sowit. S'Mundartforum vom kommende Samschtig isch uf jede Fall nur en Schtartschuss. Wie's nachher witergoht, hangt devo ab, wivil witeri Freiwillige sich finde lönd, wo au so begeischteret sind vo Dialäkt wie die beide Schtudäntinne.