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Johanna Spyri- und Heidi-Archive in das «Memory of the World»-Register der UNESCO aufgenommen

Das Johanna Spyri-Archiv sowie das Heidi-Archiv in Zürich sind neu ins Weltregister «Memory of the World» der UNESCO aufgenommen worden. Dieser Entscheid wurde vom Exekutivrat der UNESCO gebilligt und anerkennt die weltweite Bedeutung dieser Archivbestände. Gemeinsam mit den beiden Archiven will die Universität Zürich die wissenschaftliche Auswertung dieser Sammlungen vorantreiben.
  • Heidi Uebersetzungen

    Übersetzungen aus aller Welt

    Die Sammlung des Johanna Spyri-Archivs enthält über 600 fremdsprachige «Heidi»-Ausgaben in mehr als 40 Sprachen. (Bild: Naomi Wenger)

  • Johanna Spyri

    Johanna Spyri (1827-1901)

    Die Autorin, aufgenommen von J. Ganz, Zürich.

  • Illustrationen Münger

    Originalbebilderungen von 1883

    Originalillustrationen zu «Wo Gritlis Kinder hingekommen sind» (1883) und «Gritlis Kinder kommen weiter» (1884), Rudolf Münger (1862-1929). (Bild: Naomi Wenger)

  • Englische Erstausgabe

    Heidi erstmals auf Englisch

    Englische Erstausgabe «Heidi's Early Experiences» von 1882. (Bild: Heidiseum)

  • Heidi Illustration

    Heidi auf dem Buchdeckel

    Originale Buchdeckelillustration des ersten Schweizer «Heidi»-Illustrators Rudolf Münger (1862-1929). (Bild: Naomi Wenger)

  • Briefwechsel Spyri

    Briefwechsel

    Originalbriefe von Johanna Spyri finden sich sowohl im Heidiseum wie auch im Johanna-Spyri-Archiv. (Bild: Heidiseum)

Seit mehr als einem Jahrhundert ist Heidi ein wichtiger Teil des Schweizer Kulturerbes und strahlt auf Kunst und Populärkultur in der ganzen Welt aus. Zum globalen Medienphänomen Heidi gehören auch zwei wertvolle Sammlungen in Zürich: Das Johanna Spyri-Archiv, das vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM, einem assoziierten Institut der Universität Zürich, betreut wird, sowie das Heidi-Archiv des Heidiseums. Wissenschaftlich werden beide Archive durch die Universität Zürich mit einem Forschungsschwerpunkt rund um die Zürcher Autorin Johanna Spyri (1827-1901) begleitet.

Das UNESCO-Programm «Memory of the World» (Weltdokumentenerbe) wurde 1992 eingerichtet, um den Schutz des dokumentarischen Erbes zu fördern. Seine Hauptziele sind es, den freien Zugang zu bedeutsamen Dokumenten zu sichern, das dokumentarische Erbe zu bewahren und Aufmerksamkeit für dessen Bedeutung zu schaffen.

«Memory of the World» umfasst die Erstellung eines internationalen Registers, in dem dokumentarische Zeugnisse von aussergewöhnlichem Wert erfasst werden. Die im internationalen Register eingetragenen Elemente sind von globaler Bedeutung, da sie zur Bewahrung kultureller Identitäten beitragen, das kollektive Gedächtnis prägen und eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen.

Bisher unveröffentlichte Manuskripte und Briefwechsel

Die Bewerbung des Johanna Spyri-Archivs und des Heidi-Archivs für das Weltregister «Memory of the World» der UNESCO erfolgte unter Federführung der UZH und wurde von der Schweizerischen UNESCO-Kommission begleitet. Die beiden Archive umfassen wertvolle Originaldokumente der Autorin, darunter unveröffentlichte Manuskripte, Briefwechsel sowie Illustrationen zu den Heidi-Romanen.

Das Johanna Spyri-Archiv wurde von der Johanna Spyri-Stiftung, Trägerin des SIKJM, seit 1968 aufgebaut. Es stellt die weltweit umfassendste Sammlung zur Zürcher Autorin dar und enthält ausser dem literarischen Werk der Schriftstellerin mehr als 1000 handschriftliche Dokumente sowie Fotos, Originalillustrationen, Medien und eine umfangreiche Sammlung von fremdsprachigen Heidi-Ausgaben und wissenschaftlicher Literatur zur Autorin. Zum Archiv gehören auch persönliche Erinnerungs­gegenstände von Johanna Spyri. Das Johanna Spyri-Archiv befindet sich in der öffentlich zugänglichen Bibliothek des SIKJM in Zürich, und besonders wertvolle handschriftliche Dokumente des Archivs, darunter Briefe von C.F. Meyer an Spyri und weitere wichtige Briefwechsel, sind in der Zentralbibliothek Zürich aufbewahrt.

Das Heidi-Archiv des Heidiseum unterhält eine aussergewöhnliche Sammlung an historischen Beständen zum Thema «Heidi»; darunter frühe Übersetzungen aus über 20 Sprachen in Erstausgaben und verschiedenen Auflagen. Die Hebraica-Sammlung stellt weltweit die einzige geschlossene Sammlung aller hebräisch-sprachigen Heidi-Ausgaben von 1946 bis heute dar, darunter ein Widmungsexemplar der Erstausgaben von Max Brod. Anhand dieses Archivs lässt sich die frühe weltweite Übersetzungs-, Rezeptions- und Wirkungsgeschichte von Heidi bis zum Erlöschen der Urheberrechte 1931 erforschen. Ein weiterer Schwerpunkt sind einzigartige Originalillustrationen sowie Verlagsunterlagen und Korrespondenzen. Im Heidi-Archiv befinden sich auch die Entwürfe zu den ersten Heidi-Illustrationen von 1880. Das Heidiseum plant einen dauerhaften Ausstellungsort in Zürich, um auf Grundlage dieser Dokumente die über 140-jährige Erfolgs- und Rezeptionsgeschichte des Romans für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Heidi lässt eine Vielzahl von Interpretationen zu

Die beiden Heidi-Romane «Heidis Lehr- und Wanderjahre» sowie «Heidi kann brauchen, was es gelernt hat» sind erstmals 1880 und 1881 erschienen. Seither haben sie eine unglaubliche Reise um die Welt gemacht und gehören zu den meistgelesenen, übersetzten und adaptierten literarischen Klassikern. Der Einfluss, den die Bücher auf die Kinderliteratur und -kultur sowie auf die populären Medien weltweit hatten und haben, ist enorm. Aber Heidi ist auch zu einem allgegenwärtigen Bestandteil der Alltagskultur geworden. Dies zeigt sich in unzähligen illustrierten Ausgaben der Romane, in Comics und Verfilmungen.

«Das Faszinierende an Heidis internationaler Karriere ist, dass die Figur je nach kulturellem, sozialem und politischem Kontext eine Vielzahl von Interpretationen zulässt, die sich im Laufe der Geschichte ständig verändern und weiterentwickeln», sagt Christine Lötscher, Professorin für Kinder- und Jugendmedienforschung an der Universität Zürich. Heidi kann als ideales romantisches Kind gelesen werden, als Vermittlerin zwischen Stadt und Land, zwischen Mensch und Umwelt.

 

Weiterführende Informationen

Kontakte

Universität Zürich
Prof. Dr. Christine Lötscher
Professorin für Kinder- und Jugendmedienforschung
ISEK – Populäre Kulturen
E-Mail
Tel.: 079 653 75 75
www.isek.uzh.ch
Johanna Spyri-Archiv

Schweizerisches Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM – Johanna Spyri-Stiftung
Dr. Maria Becker
Leiterin Johanna Spyri-Archiv
Georgengasse 6, CH-8006 Zürich
E-Mail
Tel.: 043 268 39 03
www.sikjm.ch

Dr. Priska Bucher
Direktorin SIKJM
E-Mail
Tel.: 043 268 39 00
www.sikjm.ch

Heidiseum
Dr. Peter Büttner
Leiter Heidi-Archiv
Bahnhofstrasse 21,
CH-8001 Zürich
E-Mail 
Tel.: 076 382 18 65
www.heidiheritage.com            

Schweizerische UNESCO-Kommission
Nicolas Ducimetière
Vizedirektor der Martin Bodmer-Stiftung
Mitglied der Schweizerischen UNESCO-Kommission
E-Mail 
Tel.: 022 707 44 38
www.unesco.ch

Download Bilder Johanna-Spyri-Archiv

  • Johanna Spyri, aufgenommen von J. Ganz, Zürich.

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    Johanna Spyri, aufgenommen von J. Ganz, Zürich. SIKJM. (Bild: Naomi Wenger)

  • Buchcover

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    Originale Buchdeckelillustration des ersten Schweizer «Heidi»-Illustrators Rudolf Münger (1862-1929). SIKJM. (Bild: Naomi Wenger)

  • Originalillustrationen zu «Wo Gritlis Kinder hingekommen sind» (1883) und «Gritlis Kinder kommen weiter» (1884), Rudolf Münger (1862-1929).

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    Originalillustrationen zu «Wo Gritlis Kinder hingekommen sind» (1883) und «Gritlis Kinder kommen weiter» (1884), Rudolf Münger (1862-1929). SIKJM. (Bild: Naomi Wenger)

  • Übersetzungen

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    Die Sammlung des Johanna Spyri-Archivs enthält über 600 fremdsprachige «Heidi»-Ausgaben in mehr als 40 Sprachen. SIKJM. (Bild: Naomi Wenger)

Bild Download Heidiseum

  • Briefe Johanna Spyri

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    Briefwechsel von Johanna Spyri. (Bild: Heidiseum)

  • Am. Illustration

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    Amerikanische Heidi-Illustration von Louis Rhead, 1924. (Bild: Heidiseum)

  • Englische Erstausgabe

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    Die englische Erstausgabe aus dem Jahr 1882. (Bild: Heidiseum)

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    Aquarell für einen Buchumschlag der spanischen Erstausgabe 1929. Illustration von Lola Anglada. (Bild: Heidiseum)