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Die Schweiz und andere Länder lockern nach und nach die Schutzmassnahmen gegen das Corona-Virus. Doch trotz aller Freude über die wiedergewonnenen Freiheiten fragen sich viele Menschen, ob sie sich nicht doch noch anstecken können, wenn wieder mehr Leute unterwegs sind. Drei Forschungsprojekte der UZH beschäftigen sich aus medizinischer Sicht mit diesen drängenden (Zeit-)Fragen.
Professor Milo Puhan koordiniert die schweizweite Untersuchung «Corona Immunitas», die Klarheit in die grosse Unbekannte bringen wird: Wie viele Schweizerinnen und Schweizer haben bereits Antikörper gegen COVID-19 gebildet? Die Antwort darauf wird differenziert nach Regionen sowie Alters- und Risikogruppen ausfallen. So ist es unter anderem wichtig, in Erfahrung zu bringen, ob das Corona-Virus ohne grosse Symptome auch unter Kindern zirkuliert oder nicht und ob Kinder die Erwachsenen wirklich nicht anstecken. Corona Immunitas will den Politikerinnen und Politikern die nötige Datengrundlage liefern, um den Lockdown verhältnismässig lockern zu können.
Das Team von Professorin Alexandra Trkola hat im letzten Monat jeden Tag 24 Stunden durchgetestet. Nun, da die Corona-Infektionen zurückgehen, steht die nächste grosse Frage an: Bedeutet einmal immun, immer immun? Sind also Menschen, die das Coronavirus gehabt haben, für immer immun? Auch jene, die kaum Symptome verspürten? Und wenn ja, hält die Immunität gegen COVID-19 ein Leben lang.
Mit der dritten wichtigen Frage zu COVID-19 beschäftigt sich Professor Onur Boyman: Wie erkennt man möglichst rasch, ob ein Infizierter Gefahr läuft, einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden? Denn nicht jeder über 65-Jährige muss mit dem Schlimmsten rechnen, die meisten bewältigen das Coronavirus ohne Intensivbehandlung. Weshalb diese Unterschiede? Wenn man schon zu Beginn der Erkrankung wüsste, welche Faktoren auf einen schweren Verlauf hinweisen, könnten wirkliche Risikopatienten rascher und wirkungsvoller behandelt werden.