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Das Hochschul-Fundraising hat sich in den letzten Jahren in der Schweiz zunehmend etabliert. Private Mittel und Stiftungsgelder können die öffentliche Finanzierung nicht ersetzen, sie wirken aber als Strategiebeschleuniger. Denn Drittmittel sind oft schneller verfügbar als staatliche Gelder und erhöhen somit die Flexibilität bei Investitionsentscheidungen.
Seit 2012 akquiriert die UZH Foundation Spenden für die strategischen Schwerpunkte der UZH. Im letzten Jahr hat die Stiftung der Universität Zürich mehr Drittmittel eingeworben als im Vorjahr – die Zuwendungen stiegen von 27 Millionen auf knapp 30 Millionen.
Das vergangene Jahr brachte auch personelle Wechsel mit sich. Seit Anfang Mai 2018 leitet Martin Gubser die Stiftung der Universität Zürich. Er sieht das grösste Spendenpotential bei Privatpersonen. Deshalb will er in Zukunft das Alumni-Fundraising aufbauen und auch vermehrt Legate einwerben. Das Projekt-Fundraising, in dessen Rahmen die UZH Foundation für bestimmte Forschungsprojekte der UZH Spenden sucht, ist bereits gut etabliert. Eine Auswahl dieser im letzten Jahr von Stiftungen mitfinanzierten Projekte stellen wir nachfolgend vor.
Die Palliativpflege beinhaltet weit mehr als nur die Schmerzbehandlung: Für eine patientengerechte Betreuung arbeiten Ärztinnen, Pfleger, Psychologinnen sowie Physio- und Ernährungstherapeuten eng zusammen. Auch die Forschung belegt, dass eine umfassende Palliativpflege wichtig, aber auch anspruchsvoll ist. Viele Studien zu Palliative Care stammen aus anderen Ländern, wie den USA, deren Ergebnisse nur bedingt auf die Schweiz übertragbar sind. Diese Lücke kann nun dank einer neuen Stiftungsprofessur für Palliativmedizin geschlossen werden. Ausserdem ermöglicht die neue Professur, dass Palliative Care noch stärker im Curriculum des Medizinstudiums verankert wird.
Damit aus einem erfolgsversprechenden Forschungsprojekt ein marktfähiges Produkt entsteht, brauchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht nur eine gehörige Portion Optimismus, sondern auch finanzielle Mittel, eine geeignete Infrastruktur sowie unternehmerische Kompetenzen. Das UZH Entrepreneur-Fellowship-Programm bietet Forschenden das nötige Rüstzeug, um sich mit einem neuen Unternehmen erfolgreich am Markt zu positionieren. Durch die Fellowship-Programme in Bio- und Medizintechnologie wurden bisher 13 junge Forscherinnen und Forscher mit ihren Teams gefördert. Diese – vom UZH Innovation Hub initiierten – Programme setzen auf einen interdisziplinären, praxisnahen Training- und -Coaching-Ansatz. Die ersten Teams haben inzwischen das UZH Incubator Lab bezogen, das am lnstitut für Regenerative Medizin eingerichtet ist.
Jährlich werden weltweit über 300'000 Kinder geboren, die an Sichelzellanämie leiden. Das Forscherteam um Max Gassmann und Anna Bogdanova an der UZH hat die Vision, weltweit Menschen, die an Sichelzellanämie leiden, mit dem Alzheimer-Medikament Memantin zu behandeln. Erste Patientinnen und Patienten wurden bereits erfolgreich in Zürich therapiert, und grosszügige Spenden erlauben es nun, die Therapieerfolge durch eine Phase-II-Studie breiter abzustützen.
Weltweit werden jedes Jahr 15 Millionen Kinder zu früh geboren. Bei solchen Frühchen ist das Zusammenspiel von Lunge, Kreislauf und Sauerstoffhaushalt instabil. Dadurch droht Sauerstoffmangel, der zu Hirnschäden oder gar zum Tod führen kann. Das UZH-Spin-off «OxyPrem» konnte dank grosszügigen Spenden ein Gerät entwickeln, das mit hochpräziser Technologie den Sauerstoff im Gewebe misst. Das Rüstzeug, um das innovative Gerät in rund zwei Jahren auf den Markt zu bringen, eignen sich die Forscherinnen und Forscher mithilfe eines Entrepreneur-Fellowship-Programms an – auch dies ein dank privater Zuwendungen entwickeltes Förderinstrument.
Warum sollen wir die Umwelt schützen? Diese Frage ergründet die UZH-Philosophin Anna Deplazes Zemp. Eine Hauptargumentation besagt, dass die Natur geschützt werden muss, weil sie für den Menschen nützlich ist. Eine andere geht davon aus, dass Lebewesen, Ökosysteme oder die Natur als Ganzes einen Eigenwert haben und um ihrer selbst schützenswert sind. Deplazes Zemp stellt diesen Ansätzen eine eigene umweltethische Argumentation entgegen. In ihrem geförderten Projekt führt sie eine sozialwissenschaftliche Untersuchung durch, in der sie ausgewählte Berufsgruppen wie Jäger oder Landwirte befragt, weshalb ihnen die Natur wichtig ist, und wie sie ihre Verantwortung ihr gegenüber sehen.
Erfahren Sie mehr über die einzelnen geförderten Projekte im Jahresbericht der UZH Foundation.