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«AgroVet-Strickhof» eröffnet

Nach zwei Jahren Bauzeit wurde heute in Lindau die Kooperation «AgroVet-Strickhof» feierlich eröffnet. Sie verbindet Agrarwissenschaften, Veterinärmedizin und landwirtschaftliche Hochschulbildung und soll dem Wohl von Tier und Mensch dienen.
Adrian Ritter
ETH-Präsident Lino Guzzella, UZH-Rektor Michael Hengartner bei der heutigen Eröffnung des Agrovet-Strickhof.

Ein Milchviehstall für rund 130 Kühe mit Melkstand und Melkroboter, ein Stoffwechselzentrum für Gross- und Kleintiere, ein Forum für Veranstaltungen sowie ein Büro- und Laborgebäude: Nach zehn Jahren Planung und zwei Jahren Bauzeit konnten heute in Lindau die Neu- und Ersatzbauen von «AgroVet-Strickhof» feierlich eröffnet werden. Das Hochbauamt des Kantons Zürich und die ETH Zürich fungierten als Bauherren, die Vetsuisse-Fakultät der UZH bringt das veterinärmedizinische Wissen in die Kooperation ein.

Aufgabe von AgroVet-Strickhof ist es, Forschung und Lehre entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Nahrungsmittel zu betreiben. Zu den Forschungsschwerpunkten für die kommenden Jahre gehören eine ökonomisch und ökologisch nachhaltige, standortangepasste landwirtschaftliche Produktion, die Prävention von Nutztierkrankheiten, die tiergerechte Haltung und eine hohe Lebensmittelqualität.

Veterinärmedizin als Brücke

UZH-Rektor Michael Hengartner ist hocherfreut über das Zentrum: «Ich erhoffe mir davon wegweisende Forschungsergebnisse, die dem Wohl der Tiere und der Menschen dienen.» Die Veterinärmedizin stellt dabei gemäss Hengartner das Bindeglied zwischen Agrarwissenschaften und Humanmedizin dar. Die Tierhaltung biete den Forschenden die einmalige Gelegenheit, die Interaktionen zwischen Gesamtorganismus, einzelnen Organen und der Umwelt zu untersuchen. So sollen etwa die Auswirkungen von Stress auf das Wohlbefinden von Nutztieren erforscht und neue Ansätze zur Stressreduktion entwickelt werden.

«Diese Forschung trägt auch dazu bei, die Produktion von hochwertigen tierischen Lebensmitteln nachhaltig sicherzustellen», sagte Hengartner. Ganz im Sinne von «One Health» – der gleichzeitigen Betrachtung der Umwelt sowie der Gesundheit von Mensch und Tier – wird die Forschung von AgroVet-Strickhof nicht nur zur Prävention von Krankheiten bei Tieren beitragen, sondern auch helfen, Krankheiten beim Menschen zu verhindern.

Das neue Zentrum sei auch für die Agrarwissenschaften sehr wichtig, betonte ETH-Präsident Lino Guzzella bei der Eröffnung. Seine Forschung soll helfen, zur Lösung mehrerer Kernfragen unserer Zeit beizutragen – etwa der wachsenden Weltbevölkerung, dem Klimawandel oder einer nachhaltigen, gesunden Ernährung. «Wir eröffnen heute in Lindau ein Leuchtturmprojekt von nationaler und internationaler Ausstrahlung», betonte UZH-Rektor Michael Hengartner.