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Materialprüfung und Dienstleistungen für die Industrie haben lange Zeit das Image der Empa geprägt. Seit einigen Jahren fährt die ETH-Forschungsinstitution jedoch in breiteren Gewässern. «Wir sind eine Bundesinstitution und haben unsere Forschung stark ausgebaut. Deshalb arbeiten wir auch mit den Schweizer Universitäten zusammen und möchten diese Zusammenarbeit in Zukunft weiter verstärken», sagt Louis Schlapbach, Empa-CEO. Die Zahl der Empa-Doktorierenden, deren Doktormütter oder -väter an der Universität Zürich lehren, nehme ständig zu. Von hundert Doktorierenden wurden im Wintersemester 2007 sechs von Professoren der Universität Zürich (UZH) betreut. Zudem sind Angestellte der Empa an der UZH als Lehrbeauftragte tätig.
«Wir führen schon seit einigen Jahren wissenschaftliche Forschungsprojekte mit der Empa durch», bestätigt Daniel Wyler, Dekan der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät. «An unserer Fakultät sind es vor allem die chemischen Institute und der Bereich Physik, die mit der Materialforschungsstelle zusammenarbeiten.» In der Chemie werden beispielsweise die Oberflächen von medizinischen Implantaten überprüft. Schon kleinste Teilchen an Oberflächen können nämlich dazu führen, dass Implantate nicht biokompatibel sind und vom Körper abgestossen werden. Die Empa unterhält für diesen Forschungszweig einen grossen Instrumentenpark, der auch Universitätsangehörigen zur Verfügung steht.
In der Physik arbeiten UZH und Empa im Bereich der Oberflächenphysik zusammen. Hier geht es um die elektronische Struktur und die Adsorption von Stoffen an Oberflächen von Festkörpern; ein Forschungszweig aus dem Bereich der Nanotechnologie.
Aber nicht nur die Naturwissenschaften nutzen das Wissen der Materialforschungsinstitution: Dozierende im Fachbereich Archäologie datieren schon seit einiger Zeit mit der Empa zusammen metallische Fundstücke aus antiker oder vorantiker Zeit.
Die Verzahnung zwischen UZH und Empa wird mit dem Zusammenarbeitsvertrag nun offiziell. «Wir möchten den Grundstein für eine weitere und tiefere Zusammenarbeit legen», begründet Louis Schlapbach die Motivation beider Institutionen.
Im Einzelnen wird im Vertrag festgehalten, dass gemeinsame Forschungsvorhaben zu fördern seien, insbesondere Projekte von Doktorierenden und Habilitierenden. Dazu können Arbeitsplätze und die Infrastruktur an beiden Institutionen genutzt werden. Die Rechte an Forschungsergebnissen und deren wirtschaftliche Umsetzung sind Sache derjenigen Institution, der die Forschenden angehören.