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Ausstellung

Schaufenster der Naturwissenschaften

Das neue Science Exploratorium UZH macht mit Wechselausstellungen die Forschung an der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät sichtbar. Aktuell erhalten Interessierte einen Einblick in die Sammlung des Botanischen Museums der UZH, in die Teilchenphysik, die Erforschung der Hochtemperatur-Supraleiter und in ein Citizen-Science-Projekt über Hydrologie.
Nathalie Huber
Die folgenden Bilder geben einen Einblick in die aktuellen Teilausstellungen des Science Exploratoriums UZH.


Wer das neu eröffnete Science Exploratorium UZH auf dem Campus Irchel besucht, taucht bereits am Schaufenster in die Welt der Naturwissenschaften ein: Bunte Illustrationen von Galaxien, Einzellern, Landpflanzen, Wirbeltieren, Sauriern, Vögeln und Säugetieren erzählen die Geschichte unseres Universums. Die Illustrationen stehen stellvertretend für die verschiedenen Disziplinen der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät, welche die Phänomene der Natur und ihre Gesetzmässigkeiten erforschen. «Diese vielfältige Forschung wollen wir mit dem Science Exploratorium UZH sichtbar und erfahrbar machen», sagt die Leiterin des Science Exploratorium UZH, Morana Mihaljević.

Interesse wecken

Das Science Exploratorium UZH bietet Raum für fünf Ausstellungsinseln. Mithilfe von Texten auf Stellwänden, Videos, Lifehacks und Experimenten stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät ihr jeweiliges Forschungsgebiet oder ein Forschungsprojekt vor. Die Inhalte sind für ein breites Publikum konzipiert: «Wir wollen das Interesse für Naturwissenschaften wecken und sprechen neben Studierenden und Forschenden auch Schülerinnen und Schüler sowie die breite Öffentlichkeit an», so Mihaljević. Geplant ist, dass die Ausstellungsinhalte alle sechs Monate ändern.

Botanische Raritäten

Die erste Ausstellungsinsel bespielt das Botanische Museum der UZH. Es stellt eine Auswahl der ungewöhnlichsten Objekte und spannendsten Personen aus der Forschungswelt der Botanik vor. Besuchende entdecken zum Beispiel ethno- und archäobotanische Artefakte wie Giftpfeile aus Afrika oder verkohlte Getreidereste, die in Pfahlbauten gefunden wurden. Ein wahrer Augenschmaus sind die naturgetreu bemalten Blütenmodelle aus Pappmaché. Sie wurden bis in die 1990-er Jahre in der botanischen Lehre eingesetzt.

Suche nach Elementarteilchen  

Zwei weitere Teilausstellungen geben Einblick in die Teilchenphysik. Die Exponate zum CERN zeigen, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Beteiligung von UZH-Forschungsgruppen mit dem grössten Teilchenbeschleuniger der Welt, dem Large Hadron Collider (LHC), die Natur der Materie und der fundamentalen Kräfte erforschen. Wie mit dem CMS-Detektor am LHC Teilchenkollisionen nachgewiesen werden, erfahren Besuchende anhand des ausgestellten Modells im Massstab 1:10. Per Knopfdruck können sie am Modell die Spuren von Teilchen erkennen.

Die andere Ausstellung beleuchtet die XENON-Experimente im Untergrundlabor Gran Sasso in Italien. Die UZH ist seit 2007 an diesen Experimenten beteiligt, bei denen es um die direkte Suche nach Dunkler Materie geht. Das Herzstück des XENON-Detektors – eine Zeitprojektionskammer – ist in einem Schaukasten ausgestellt. Sie war mit 3,2 Tonnen flüssigem Xenon gefüllt und bis 2018 in Betrieb. Ihre wesentlichen Komponenten wurden am Physik-Institut der UZH gebaut.

Schwebende Supraleiter

Ein weiteres Thema ist die Erforschung der Hochtemperatur-Supraleitung. Seit der Verleihung des Nobelpreises im Jahr 1987 an Karl Alex Müller und Georg Bednorz für die Entdeckung der Hochtemperatur-Supraleitung ist die UZH führend auf diesem Forschungsgebiet. Anhand eines Erklärvideos oder bei einem Life-Experiment können Ausstellungsbesucher das Phänomen der Supraleitung direkt erfahren: Kühlt man ein keramisches Metalloxid mit flüssigem Stickstoff auf Minus 196 Grad ab, kann es Strom ohne Widerstand leiten und beginnt in einem Magnetfeld zu schweben. 

Wasserdaten sammeln

An der fünften Ausstellungsinsel stellt das Geographische Institut das Citizen-Science-Projekt «CrowdWater» vor. Dieses lädt Bürgerinnen und Bürger ein, über eine App Wasserstand und -zustand zu erfassen, um somit genauere Vorhersagen zu Trockenheit und Überschwemmungen erstellen zu können. Wer sich gleich selbst als Citizen Scientist am Forschungsprojekt beteiligen möchte, erhält in der Ausstellung eine Anleitung, wie und wo man bereits im Irchelpark Wasserdaten sammeln kann.