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Mit ihrer Forschung und mit ihrem Antrieb, durch Innovationen die Welt zu verbessern, sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ganz besonderer Weise fähig – aber auch gefordert –, die Menschen an ihren Erkenntnissen teilhaben zu lassen. Doch wie gelingt dieser Wissenstransfer und wie wird Wissenschaft relevant? Dazu diskutierten an ihrer Antrittsvorlesung am vergangenen Samstag die Privatdozenten Marco Siano und Manuel Boris Bryant von der medizinischen Fakultät und die Professoren Nora M. Raschle und Dominik Petko von der Philosophischen Fakultät. Moderiert wurde die Veranstaltung von UZH-Altersforscher Mike Martin.
Diese Aufstellung entspricht einem neuen Format, das neue Privatdozierende oder Professorinnen und Professorinnen alternativ zu den bisherigen Antrittsvorlesungen nutzen können. Nach einer Evaluierung und dem entsprechenden Entscheid der Universitätsleitung ist eine Fortführung dieses Formats im Herbstsemester 2022 geplant.
Am Samstag begann die Veranstaltung mit einer Vorstellungsrunde. Das geschah digital mit Videoportraits, die im Grossformat an die Wand der Aula gebeamt wurden. So konnten die zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer schnell sehr viel von den einzelnen Teilnehmenden erfahren.
Die Neuropsychologin Nora Maria Raschle zum Beispiel konzentriert sich in ihrer Arbeit auf die Untersuchung der typischen und atypischen Gehirnentwicklung im Kindes- und Jugendalter. Im Video erfahren wir aber auch, dass Nora Raschle eine begabte Comiczeichnerin ist.
Privatdozent Marco Siano ist Spezialarzt für Innere Medizin und Medizinische Onkologie. Seine Schwerpunkte sind Tumoren der oberen Atemwege, Kopf-Hals inklusive Schilddrüse. Der sprachbegabte Mediziner weiss, dass seine Studierenden am besten am Patientenbett lernen.
Manuel Bryant habilitierte sich an der UZH zum Thema «Verbesserung der neurokognitiven Gesundheit von Hochrisiko-Neugeborenen». Wir sehen ihn im Video mit Frühgeborenen und erfahren, dass es bei seiner Arbeit immer auch um die Frage der Lebensqualität von Frühgeborenen geht.
Dominik Petko, der vierte in der Diskussionsrunde, ist Professor für Allgemeine Didaktik und Mediendidaktik. Man sieht ihn im Video mit dem Skatboard über Bordsteinkanten flitzen. Hindernisse erlebe er als positiv erklärt er lachend. Seine Forschungsgebiete sind Schulentwicklung mit digitalen Medien; Game-based Learning, Medienpädagogik und Medienbildung. Die Halbwertzeit von Wissen werde immer kürzer, darauf müsse die Lehrbildung und die Schulentwicklung reagieren, so Petko.
Im Anschluss an die Videos diskutierten die Forschenden über die Frage, wie Wissenschaft relevant werde. In vielen Punkten war man sich einig, so zum Beispiel:
Antrittsvorlesungen haben an der UZH eine lange Tradition und für neu berufende Professoren und Professorinnen sowie Privatdozierende sind sie eine Gelegenheit, einem breiten Publikum Forschung näher zu bringen. Hier können Gäste, Freunde und Besucherinnen und Besucher teilhaben und einen Einblick in die vielfältigen Forschungsgebiete der Universität erwerben.
Dadurch entwickeln sie nicht nur einen klaren Kompass dafür, wie sie am besten mit der Gesellschaft in Austausch treten. Es entsteht auch eine neue Generation innerhalb der Wissenschaft, für die Kommunikation zum professionellen Selbstverständnis ganz natürlich dazugehört. Das neue Format für Antrittsvorlesungen überzeugt.