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Corona Drive-in-Testzentrum Dübendorf

Ein Testlabor auf dem Flugplatz

Der UZH Space Hub unterstützt den Betrieb des neuen von der Universitätsklinik Balgrist geleiteten Corona Drive-in-Testzentrums. Space-Hub-Direktor Oliver Ullrich hat auf dem Militärflugplatz in Dübendorf gemeinsam mit seinem Team ein Testlabor aufgebaut und organisiert die Unterstützung durch UZH-Studierende. Ab heute werden auch Antigen-Schnelltests durchgeführt.
Nathalie Huber
Das Corona Drive-In-Testzentrum auf dem Militärflugplatz. Die Bildergalerie dokumentiert den Betrieb in Dübendorf.

 

Das Rollfeld vor dem Hangar 8 auf dem Militärflugplatz Dübendorf wird zurzeit nicht von Flugzeugen angesteuert, sondern von Personenwagen. Ihr Ziel ist das neue Corona Drive-in-Testzentrum, das die Universitätsklinik Balgrist, das Air Force Center und der UZH Space Hub gemeinsam im Auftrag der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich eröffnet haben. Seit einer Woche lassen sich dort Personen mit Symptomen direkt vom Auto aus auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus testen. Und ab heute werden neben PCR-Tests auch Antigen-Schnelltests durchgeführt, sodass die Besuchenden des Drive-in-Testzentrums binnen zweier Stunden per Mail ihr Testresultat erhalten.

Das Air Force Center hat die passende Infrastruktur für den Betrieb des Testzentrums. Die Gesamtleitung übernimmt die Universitätsklinik Balgrist. Der UZH Space Hub, unter der Leitung des Anatomieprofessors Oliver Ullrich, beteiligt sich konzeptionell, organisatorisch und personell an diesem Projekt.

Der UZH Space Hub – sonst für Forschung und Innovation in Luft- und Raumfahrt an der Universität Zürich zuständig – unterstützt damit Stadt und Kanton, indem es zum Aufbau und Betrieb eines neuen Testlabors in der Agglomeration rund um Dübendorf beiträgt.

Starke Nachfrage

Bereits am ersten Tag der Inbetriebnahme des Drive-in-Testzentrums hat sich gezeigt, dass eine grosse Nachfrage nach Corona-Tests besteht: Wurden zu Beginn 80 Personen täglich getestet, waren es nach drei Tagen mehr als 300. Geplant ist, die Kapazität kontinuierlich zu erhöhen – auf rund 500 Tests täglich. Das neue Testzentrum in Dübendorf kann somit Spitäler und Arztpraxen entlasten. Das Drive-in-Konzept hilft ausserdem, die Wartezeit für einen Testtermin zu verkürzen.

Ein breiter Einsatz von Schnelltests hilft mittelfristig auch der Luftfahrt und Reisebranche, ist Oliver Ullrich überzeugt: «Aktuell bemüht sich die International Air Transport Association um eine internationale Anerkennung von Schnelltests, da die in den Reisebestimmungen vieler Länder vorgesehene Zwangsquarantäne der Hauptgrund für die Beeinträchtigung der internationalen Reisetätigkeit ist, die sich auch negativ auf die Forschung auswirkt.»

Wertvolle Weltraumexpertise

In wenigen Tagen hat Oliver Ullrich gemeinsam mit Cora Thiel und ihrer Space-Hub-Forschungsgruppe ein Testlabor für die Auswertung von Antigentests im Hangar des Flugplatzes auf die Beine gestellt. Dem missionserprobten Life-Science-Team kommt dabei die Erfahrung zugute, unter hohem Zeitdruck und schwierigen Umständen funktionstüchtige Feldlabore aufzubauen sowie sichere Arbeitsabläufe zu organisieren. «Was wir hier in Dübendorf tun, haben wir seit 15 Jahren mehrfach weltweit gemacht. Wir sind froh, dass wir unsere Routine im Aufbau und in der Durchführung grosser Weltraumexperimente sowie unsere eingespielte Arbeitsweise nun ganz direkt in den Dienst zur Bekämpfung der Pandemie stellen können», sagt Oliver Ullrich und ergänzt augenzwinkernd in Anspielung auf die Luft- und Raumfahrt: «Checklisten helfen auch am Boden».

Mitwirkung von UZH-Studierenden

Ullrichs Team ist auch für die Probenannahme, Testdurchführung und -dokumentation sowie für den Personaleinsatz zuständig. Zurzeit sind täglich jeweils 25 Personen vor Ort – sowohl medizinisches Personal wie auch Studierende. «Der Betrieb des Testzentrums wäre ohne die vielen UZH-Studentinnen und -Studenten, die sich aufgrund unserer Ausschreibung in kürzester Zeit für einen Einsatz gemeldet haben, nicht möglich», betont Oliver Ullrich.

Insgesamt arbeiten rund 150 UZH-Studierende für das Drive-in-Testzentrum. Sie übernehmen je nach Ausbildungsstand medizinische, administrative oder organisatorische Aufgaben. Fortgeschrittene Medizinstudentinnen und -studenten führen etwa Nasen-Rachen-Abstriche durch, Studierende der Biomedizin oder Biochemie übernehmen Laboraufgaben im Hangar – geleitet von erfahrenen Molekularbiologinnen und Laboranten. «Ich bin extrem stolz auf unsere Studierenden, die nicht nur bereit waren, in so grosser Zahl zu helfen, sondern auch ein fantastisches Engagement, hohe Professionalität und einen unglaublichen Teamgeist mitbringen», schliesst Oliver Ullrich.

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