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Koetser-Preis

Neurobiologin Silvia Arber ausgezeichnet

Der diesjährige Preis der Betty und David Koetser Stiftung für Hirnforschung geht an Silvia Arber. Sie erhält den Preis für ihre Forschung zur Funktionsweise, Entwicklung und Lernfähigkeit motorischer Netzwerke.
Nicole Wenderoth
Die Neurobiologin Silvia Arber erhält an der UZH den Preis der Betty und David Koetser Stiftung für Hirnforschung. (Bild: zVg)

 

Sowohl Krankheiten des zentralen Nervensystems als auch Rückenmarksläsionen führen in den meisten Fällen zu Beeinträchtigung von motorischen Bewegungsabläufen, Immobilität und im schlimmsten Fall, sozialer Exklusion. In der Schweiz leiden ca. 2'200 Menschen an den Folgen einer Rückenmarksläsion. Zudem sind über 10'000 Menschen von neuromuskulären Krankheiten betroffen.

Silvia Arber und ihr Team versuchen zu verstehen wie das Nervensystem Bewegungen kontrolliert. Komplexe neuronale Netzwerke leiten dabei Bewegungs-Instruktionen vom Gehirn über das Rückenmark zur Muskulatur weiter. Dies ermöglicht vielfältige und flexible Bewegung, zum Beispiel, Treppen zu steigen, ein Eis zu essen, zu sprechen oder zu lachen.

Eine zentrale Frage ist, wie Zellen des Nervensystems miteinander verschaltet werden, so dass funktionelle Netzwerke für die Bewegungssteuerung entstehen.

Bauplan entschlüsselt

Arber, die heute Professorin am Biozentrum und Friedrich Miescher Institute in Basel ist, hat wichtige Aspekte dieses «Bauplans» in aufwendigen Tierexperimenten entschlüsselt. Sie konnte zeigen, dass verschiedene Zelltypen miteinander verbunden sind und Netzwerke bilden die präzise interagieren um gut koordinierte Bewegungen zu erzeugen. Heute weiss man, dass viele Krankheiten des Nervensystems diese präzisen Interaktionen beeinträchtigen und zu Bewegungsstörungen führen. 

Am diesjährigen Symposium des Zentrums für Neurowissenschaften Zürich (ZNZ),  das gestern an der UZH stattfand, präsentierte Silvia Arber ihre neuesten Forschungsergebnisse im Rahmen einer «Koetser Gedenkvorlesung». Die Gedenkvorlesung der Betty und David Koetser Stiftung für Hirnforschung fand dieses Jahr zum 27. Mal statt.