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Die Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen DIZH sieht für die Periode 2020 bis 2029 kantonale Sondermittel im Umfang von 108 Millionen Franken vor. Am Gesamtvolumen der DIZH von 300 Millionen Franken beteiligt sich die UZH mit Eigenleistungen im Umfang von 99 Millionen Franken, ausserdem mit Matching Funds für Projekte aus dem DIZH-Innovationsprogramm. Werden die zusätzlichen Mittel vom Kantonsrat gesprochen, kann die UZH ihre Zusammenarbeit mit den anderen kantonalen Hochschulen deutlich ausbauen.
Geplant sind unter anderem drei bis vier DIZH-Brückenprofessuren, neue Professuren für die UZH Digital Society Initiative DSI, der Aufbau eines Doktoratsprogramms sowie die Förderung von Infrastrukturen und Laborraum. Dazu kommt ein Innovationsprogramm und der Aufbau neuer Studienprogramme. «Die DIZH bringt einen grossen Mehrwert für den Forschungsstandort Zürich und die Universität», sagt Rektor Michael Hengartner.
Mit der Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen betritt die Universität Neuland. «Die DIZH hat Pioniercharakter», sagt Michael Hengartner, «wir können zusammen von unseren Stärken profitieren und gemeinsam Innovationen schaffen.» Die Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK und der Pädagogischen Hochschule Zürich PHZH erlaubt neue Impulse für den Zürcher Standort.
Zusätzlichen Schub erhält die DIZH durch die Aktivitäten der Digital Society Initiative, DSI der Universität Zürich. Neben den 18 Professuren, die im Rahmen der DSI von der UZH geschaffen werden, kann die UZH dank der kantonalen Sondermittel noch einmal etwa gleich viele Professuren (davon 10 Assistenzprofessuren) im Bereich der Digitalisierung schaffen. «Wir sind damit hervorragend für die Herausforderungen der Digitalisierung positioniert», freut sich Michael Hengartner. Insgesamt können dank der DIZH an den Zürcher Hochschulen über 40 Professuren geschaffen werden.
Ein zentrales Element der DIZH sind die neuen Brückenprofessuren. Geplant sind drei bis vier hochschulübergreifende Lehrstühle, die einen interdisziplinären Schwerpunkt verfolgen und an der UZH stationiert sind. «Wir werden Leute berufen, die sowohl die Kultur der Universität als auch jene der jeweiligen Partnerhochschule kennen – eine Art universitäre Doppelbürger», sagt Michael Hengartner.
In Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Zürich PHZH ist eine Brückenprofessur im Bereich Bildung und Digitalität geplant, bei der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK eine Professur im Bereich der Virtualität und bei der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW eine Professur im Bereich KMU-Datenwirtschaft und/oder Digital Health. Noch stehen die Forschungsthemen nicht endgültig fest und werden im Laufe des Jahres konkretisiert. Im Bereich Forschung können zudem rund acht Brücken-Postdoc-Stellen geschaffen werden. Sie sichern längerfristig die Kooperation der Zürcher Hochschulen und unterstützen die Brückenprofessuren in ihren jeweiligen Bereichen. Die Geschäftsstelle der DIZH wird in einer ersten Phase an der UZH beheimatet sein.
Zur Unterstützung der DSI werden einerseits Mittel bereitgestellt, um fünf bestehende Assistenzprofessuren längerfristig in unbefristete Professuren umzuwandeln, andererseits ist eine zusätzliche Staffel von DSI-Assistenzprofessuren geplant. Für Nachwuchsforschende wird eine Doktoratsschule aufgebaut. «Die DIZH ist eine hervorragende Ergänzung zu den Aktivitäten der DSI», sagt Informatikprofessor Abraham Bernstein, einer der vier Direktoren der DSI. Die Digitalisierung betrifft alle Bereiche der Gesellschaft und es sei sinnvoll, die Forschung und Lehre zwischen den verschiedenen Hochschulen durchlässiger zu gestalten. So könnten sich die Synergien zwischen den Stärken der jeweiligen Institutionen besser entfalten, betont Bernstein. Im Netzwerk der DSI sind bereits jetzt über 300 Forscherinnen und Forscher beteiligt.
Ein wichtiges Standbein der DIZH befasst sich mit Innovation, der praxisnahen Entwicklung neuer digitaler Technologien. Insgesamt 80 Millionen sind für die Zusammenarbeit der Hochschulen mit dem privaten und öffentlichen Sektor vorgesehen. 40 Millionen werden durch kantonale Sondermittel finanziert, die andere Hälfte tragen die Begünstigten in Form von Eigenmitteln oder eingeworbenen Drittmitteln selber bei. Die Mittel des Innovationsprogramms werden kompetitiv vergeben.
Durch die Partnerschaften sollen neue Technologien und Erkenntnisse aus der Forschung kommerziell verfügbar gemacht werden. Michael Hengartner betont, dass die Digitalisierung viele interessante Geschäftsmöglichkeiten eröffnet, die man nutzen möchte. «Innovative Spin-offs der Hochschulen können einen grossen Nutzen für die Gesellschaft bringen», sagt der Rektor.
Das dritte Standbein der DIZH ist nebst Forschung und Innovation die Bildungsförderung. Die Sondermittel des Kantons sollen an der UZH zur Ausbildung von technisch Mitarbeitenden und zum Aufbau des Studienprogramms «Studium Digitale» verwendet werden. Geplant ist eine überfakultäre Grundbildung im Bereich Digitalisierung, die sich an alle Studierende richtet.