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In der Schweiz erkranken jährlich rund 2700 Menschen an einem Schwarzen Hautkrebs (Melanom). Die Erkrankungsrate ist in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen. Als neue Behandlungsart kommt bei fortgeschrittenem Hautkrebs neben der Operation immer häufiger die Immuntherapie zum Einsatz. Dabei werden den Patienten vor allem so genannte Immun-Checkpoint-Inhibitoren als Infusion verabreicht. Die Antikörper verhindern, dass Krebszellen das Immunsystem ausbremsen.
Die Immuntherapie wird immer mehr zur ersten Wahl für die Therapie von Hautkrebs und auch Lungenkrebs, zum Teil in Kombination mit herkömmlichen Therapien. Allerdings sprechen nicht alle Patienten darauf an. Zu Beginn einer Behandlung ist unklar, ob die Therapie einem Patienten oder einer Patientin helfen wird.
Das wollen Lukas Flatz und Maries van den Broek ändern. Lukas Flatz ist SNF-Förderungsprofessor an der UZH und Leitender Arzt am Kantonsspital St. Gallen, Maries van den Broek ist Professorin für Immunologie an der UZH. Gemeinsam suchen sie in den Tumoren nach Biomarkern, die sowohl die Wirksamkeit wie auch das Auftreten von Nebenwirkungen bei der Behandlung mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren hervorsagen können. Dazu untersuchen sie rund 120 Patientinnen und Patienten, die an fortgeschrittenem Lungenkrebs oder schwarzem Hautkrebs leiden.
Das Forschungsprojekt von Lukas Flatz und Maries van den Broek wird neu auch vom Förderprogramm des Cancer Research Center (CRC) unterstützt (vgl. Kasten). Finanziert von der UZH und der Medizinischen Fakultät fördert das Programm in den Jahren 2018–2021 innovative Krebsforschung mit 4,9 Millionen Franken. Das Ziel: Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung möglichst bald in die klinische Anwendung übertragen.
«Grundlagenforscher und Mediziner können viel voneinander lernen. Durch eine enge Zusammenarbeit lassen sich die gemeinsamen Ziele schneller erreichen», sagt Maries van den Broek als Vorsitzende des Direktoriums des CRC. Entsprechend unterstützt das Förderprogramm nur Projekte, bei denen das Forschungsteam aus je einer Wissenschaftlerin oder einem Wissenschaftler und einem forschenden Arzt oder einer forschenden Ärztin besteht.
Diese Anforderung steht exemplarisch für das Bestreben der UZH und des USZ, die Krebsforschung und Krebsmedizin am Standort Zürich zu stärken. Dazu haben sie gemeinsam mit der Universitätsklinik Balgrist und dem Universitäts-Kinderspital im Januar 2018 das Comprehensive Cancer Center Zurich (CCC Zurich) gegründet.
Es vereint Krebsforschung, Behandlung und die interdisziplinäre Ausbildung von Ärztinnen und Wissenschaftlern. Die Krebsforschung innerhalb des CCC Zurich ist im erwähnten Cancer Research Center (CRC) gebündelt. Rund 50 Abteilungen und Forschungsgruppen der UZH, des USZ, der Universitätsklinik Balgrist, des Universitäts-Kinderspitals und der ETH Zürich sind daran beteiligt. Sie arbeiten gemeinsam daran, die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in die Klinik zu übertragen.
Das Comprehensive Cancer Center Zurich will aber nicht nur in der Krebsforschung national und international ein führendes Zentrum sein, sondern auch in der Krebsbehandlung. «Unser Ziel ist, dass Patientinnen und Patienten baldmöglichst von neuen Therapien profitieren können», sagt Professor Rolf Stahel, Leiter des CCC Zurich.
So bietet das Zentrum seinen Patientinnen und Patienten innovative und fachübergreifende Behandlungen nach modernsten medizinischen Standards. Die Krebsmedizin am USZ deckt mit 17 Organzentren alle Tumoren ab. Die Behandlung reicht von der Diagnose, Bestrahlung, Chemotherapie und Chirurgie bis zur Ernährungsberatung und psychologischen Unterstützung. Mit der forschungsbasierten Behandlung und ihren zahlreichen klinischen Studien unterscheidet sich das CCC Zurich von anderen Kliniken, an denen keine Forschung stattfindet.
Rolf Stahel und Maries van den Broek sind sich einig: «Mit dem Comprehensive Cancer Center Zurich sind wir für die Zukunft optimal aufgestellt: Wir bieten Krebsforschung und Krebsmedizin aus einer Hand und auf höchstem Niveau.»