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Herr Loffing, Herr Wagner, überrascht es Sie, dass Ihre Fächer so gut abgeschnitten haben?
Johannes Loffing: Wir leisten in den Fächern Anatomie und Physiologie exzellente Arbeit und konnten in den letzten Jahren mit vielen interessanten Forschungsergebnissen aufwarten. Dennoch hätte ich nicht gedacht, dass wir in einem internationalen Ranking so weit vorne landen. Das Ergebnis freut mich sehr.
Carsten Wagner: Dem kann ich mich nur anschliessen. Unsere Arbeit der letzten Jahre findet damit eine breite Anerkennung.
Was waren Ihrer Meinung nach die ausschlaggebenden Faktoren für die hervorragende Platzierung?
Johannes Loffing: Ausschlaggebend ist die Arbeit, die an den Nationalen und den Universitären Forschungsschwerpunkten geleistet wird, sowie die translationale Krebsforschung, an der mehrere klinische Forschungsschwerpunkte beteiligt sind. Solche Netzwerke stärken die Sichtbarkeit und die Reputation – national wie international. Ein weiterer Faktor könnte sein, dass wir uns an der Schnittstelle von Grundlagenwissenschaft und angewandter Wissenschaft bewegen. In der Anatomie wie in der Physiologie werden präklinische und klinische Aspekte stark verknüpft.
Welche herausragenden Leistungen wurden in den letzten Jahren an der UZH im Fach Anatomie erbracht?
Johannes Loffing: Wir haben in den letzten Jahren viele erfolgreiche Forschungsprojekte durchgeführt – so zum Beispiel in der Hirnforschung, der Tumorforschung und in der Nierenforschung. Zu nennen ist auch die Gravitationsforschung, die viel Aufsehen erregte. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass im Fach Anatomie soviel geforscht wird, wie es an der UZH der Fall ist. Vielerorts widmet sich die Anatomie innerhalb der Medizin weniger der Forschung, sondern vorwiegend der Lehre. Deshalb gehen diese Fächer in der Forschungspolitik und in Fördergremien oft vergessen. Umso erfreulicher finde ich, dass das QS Ranking die Anatomie und die Physiologie als Untersuchungskategorie eingeführt hat.
Und worin sehen Sie, Herr Wagner, die Stärken des Fachs Physiologie an der UZH?
Carsten Wagner: Es kommen mehrere Faktoren zusammen, die zu einer hohen Anerkennung der Forschung unter den internationalen Fachkollegen und einer guten Reputation der Lehre führen: Dazu gehören die Unterstützung durch die UZH für den den ehemaligen Universitären Forschungsschwerpunkt Humanphysiologie (ZIHP) und den laufenden NCCR Kidney.CH, die Einbindung unserer Forschenden in verschiedene EU-Projekte und eine breite Unterstützung der Forschungstätigkeiten durch den Schweizerischen Nationalfonds. Zudem sind wir mit der Rekrutierung von neuen Professoren aus dem In- und Ausland sehr erfolgreich.
In der Lehre haben Physiologie und Anatomie eine sehr wichtige Rolle bei der Ausbildung der Humanmedizin-Studierenden. Die Physiologie war führend bei der Etablierung des neuen Bachelor- und Masterstudiengangs Biomedizin. Das Physiologische Institut ist sowohl an der medizinischen Fakultät und der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät verankert und nimmt so eine Brückenfunktion zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung ein. Diese Brückenkompetenz kommt den Studierenden der Humanmedizin und der Biomedizin zugute.