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Uli Herrmann verlängert das Leben mit Farbstoffen. Klingt absurd, ist aber wahr. Bestimmte Färbemittel können den Verlauf von Prionenkrankheiten positiv beeinflussen. Dies hat der Neurowissenschaftler Uli Herrmann gemeinsam mit einer interdisziplinären Forschergruppe nachgewiesen (siehe Video). Im Film erklärt Herrmann, wie die Färbemittel eine chemische Struktur entwickeln konnten, die das Leben der erkrankten Mäuse signifikant verlängert. Heute, Donnerstag, wird er dafür mit dem Mercator Award geehrt. Zusätzlich erhalten Gabriela Medici und Sarah Genner den Mercator Award 2016 für ihre Dissertationen.
Prionen sind Proteine, also Eiweisse, die sich vor allem im Hirngewebe befinden. Wenn sie eine kranke Form annehmen und ihre dreidimensionale Struktur ändern, können sie im Gehirn Ablagerungen bilden, die zunächst zu Symptomen wie Gangstörungen und Demenz und bald zum Tod der Patienten führen. Die wohl bekannteste Prionenkrankheit ist der Rinderwahnsinn. Beim Menschen tritt sie vor allem als die seltene Creutzfeld-Jakob Krankheit in Erscheinung. Doch man geht davon aus, dass auch bei Parkinson oder Alzheimer ähnliche Ablagerungen die Erkrankung verursachen.
Die Hoffnung ist daher gross, dass die Therapieerfolge, die Herrmann an Mäusen erzielen konnte, für die Entwicklung von Medikamenten gegen einen Grundstein für die zukünftige Heilung von Menschen legen könnte.