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Felix Morsdorf ist Oberassistent in der Abteilung Fernerkundung des geographischen Instituts der UZH und untersucht, wie man mit Laserscannern Vegetationsstrukturen besser erfassen kann. Um seine akademische Laufbahn voranzutreiben, nutzte der Nachwuchswissenschaftler ein Förderinstrument der UZH, das sogenannte Peer-Mentoring. 2009 beteiligte sich Morsdorf an der Gründung einer – finanziell geförderten – Peer-Group von UZH und ETH unter dem Projekttitel «YASE – Young Academics in Spatial Ecology». Regelmässig treffen sich die Mitglieder der Gruppe seitdem zum Austausch über Forschungsinhalte.
Peer Mentoring ist eines der Instrumente zur wissenschaftlichen Nachwuchsförderung, das von der Abteilung Gleichstellung der Universität Zürich angeboten und unterstützt wird. Bewerben können sich Peer-Groups, gemischtgeschlechtliche Forschungsgruppen oder Teams von Wissenschaftlerinnen, mit klar definierten fachlichen wie laufbahnspezifischen Zielen.
Die Besonderheit einer Peer-Group, sagt Karin Isler, Senior Lecturer am Anthropologischen Institut und seit drei Jahren Mitglied einer «reinen Frauengruppe», bestehe darin, dass neben fachlichen auch karrierestrategische Fragen gruppenintern diskutiert werden. «Ob es um das Einwerben von Drittmitteln geht, um Anträge oder konkrete Bewerbungssituationen: Wir tauschen uns alle zwei Wochen über Themen zur Laufbahnplanung aus.»
Das eigene Budget ermöglicht der Gruppe, Workshops zum Erwerb so genannter «Soft Skills» zu organisieren und Forscher aus dem Ausland zu Seminarvorträgen einzuladen. «Als Einzelkämpfer hat man es schwer – Networking funktioniert im Team viel besser.» Betreut wird jede Peer-Group von einem selbst gewählten wissenschaftlichen Beirat aus Professorinnen und Professoren, die als Mentoren unterstützend zur Seite stehen.
Ein weiteres Förderinstrument speziell für junge Wissenschaftlerinnen, die nach der Promotion eine Professur anstreben, läuft unter dem Titel Postdoc-Programm: In sechs kompakten Workshops rund um die Themen Laufbahn und Führung in der Wissenschaft setzen sich die Nachwuchsforscherinnen intensiv mit den Spielregeln und Bedingungen im Wissenschaftssystem auseinander.
Caroline Ospelt arbeitet im Zentrum für experimentelle Rheumatologie des Universitätsspitals und nimmt am Karriereprogramm für Nachwuchswissenschaftlerinnen teil. «Die Workshops – zum Beispiel zur Selbstpräsentation und zum Berufungstraining – sind sehr realitätsnah und praxisbezogen. So konnte ich die behandelten Themen praktisch eins zu eins in meinem beruflichen Alltag umsetzen.»
Auch Beate Ditzen, Oberassistentin am Psychologischen Institut, hat vom Förderinstrument profitiert: «Vor allem der persönliche Austausch mit Wissenschaftlerinnen in ähnlichen Karrieresituationen und damit der Vergleich mit Arbeits- und Forschungsbedingungen an anderen Instituten hat mir viel gebracht. Und im Rahmen eines kollegialen Coachings wollen wir uns auch weiterhin treffen und gegenseitig beraten.»
Wer sein wissenschaftliches Netzwerk um Kontakte zu ausländischen Forschern erweitern will, kann es Peter Hilpert gleichtun. Der junge Wissenschaftler, der sich im Rahmen seiner psychologischen Forschung mit «Ressourcen in der Partnerschaft» beschäftigt, nutzte 2010 das Förderinstrument Auslands-Kurz-Mentorat zu einem Besuch an Universitäten in Los Angeles und Michigan. «Während meines dreiwöchigen Gastaufenthalts konnte ich mir ein soziales Netzwerk aufbauen und Partner für gemeinsame Forschungsarbeiten gewinnen.»
Ein Auslands-Kurz-Mentorat kann mit einem Tagungsbesuch, einem Vortrag oder wissenschaftlichen Recherchen in Archiven oder Museen kombiniert werden. So hat die Ethnologin Juliane Neuhaus, die den Rechtspluralismus in Papua-Neuguinea untersucht, das Förderinstrument in Anspruch genommen, um ihre Forschung auf einer Konferenz in Schottland vorzustellen. «Daraus haben sich wertvolle Kontakte zu Kollegen in England und Australien ergeben, sowie die Möglichkeit, am renommierten Ozeanien-Forschungszentrum CREDO in Marseille einen Vortrag zu halten.»