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Es ist wieder einmal so weit, wir treffen uns zum zweiten Vorbereitungswochenende an der Universität Zürich Irchel. Am ersten Workshop-Wochenende in Lausanne stand das Labor im Vordergrund, nun widmen wir uns den theoretischen Grundlagen der Chemie. Nachdem alle den Weg bis zum Irchel-Campus gefunden haben, begrüsst uns Professor Jay Siegel freundlich. Mit seiner aufgestellten und motivierenden Art zieht er sofort alle in den Bann. Sein einleitender Vortrag ruft uns noch einmal ins Bewusstsein, wie wichtig und faszinierend Chemie ist.
Mich begeistert vor allem, wie man mit chemischen Modellen zum Beispiel die Farbigkeit oder die Leitfähigkeit von Stoffen erklären kann. Wir werden reichlich beschenkt, neben einem Pullover mit dem Logo der Universität Zürich erhalten alle Teilnehmer einen Chemiebaukasten, der unser räumliches Vorstellungsvermögen fördern soll. Dann geht es weiter, und Professor Greta Patzke führt uns durch ihr Labor. Die Verbindung von praktischer Laborarbeit und theoretischer Forschung finde ich sehr spannend.
Der Hauptteil des Wochenendes ist dem gemeinsamen Lösen der Aufgaben gewidmet. Diese haben wir einige Wochen zuvor erhalten, so dass wir einen Blick darauf werfen oder sogar die eine oder andere Aufgabe lösen konnten. Eine Gruppe von Studenten aus aller Welt soll uns bei Fragen unterstützen. Ein Student kümmert sich jeweils um zwei bis drei Teilnehmer. Durch diese persönliche Betreuung ist ein sehr intensives und effektives Arbeiten möglich. Mir wird erneut bewusst, wie vielfältig die Chemie ist. Die Fragestellungen reichen von Thermodynamik bis zur organischen Synthese. Oft sind auch mathematische und physikalische Kenntnisse gefragt.
Ich erfahre viel Neues, etwa neue Formeln, Analysemethoden und Reaktionsmechanismen in der organischen Chemie. Mir gefällt auch der Austausch mit den Studenten. Durch die enge Betreuung ist es sogar möglich, Fragen zum Studium zu stellen. Dies ist einer der Gründe, warum ich an der Chemie Olympiade teilnehme. Einerseits lernt man viele motivierte Personen kennen, findet Freunde aus der ganzen Schweiz, die sich für ähnliche Themen interessieren, und kann sich direkt mit Studenten oder Professoren austauschen. Andererseits ermöglicht die Olympiade einen tieferen Einblick in die Chemie. Da ich ein sehr neugieriger Mensch bin, nutze ich eine solche Gelegenheit gerne.
Doch das Lösen der Aufgaben ist gar nicht so «ohne». Zwischendurch sind wir froh, eine Kaffeepause machen zu können; danach klemmen wir uns mit neuem Elan hinter die chemischen Problemstellungen. Am Abend verlassen wir die Universität Zürich Irchel ganz schön erschöpft. Auf dem Weg durch den Park kommen wir noch kurz in den Genuss des schönen Wetters. Nach einer etwas kurzen Nacht aufgrund der Zeitumstellung stürzen wir uns am Sonntag nochmals für einige Stunden auf die Aufgaben. Nach dem Mittagessen brechen wir auf. Am Zürcher Hauptbahnhof trennen sich unsere Wege, und alle reisen zurück nach Hause.
Mein Fazit nach diesen zwei Tagen ist sehr positiv: Ich habe viel gelernt, viele neue Leute kennengelernt und bereits gewonnene Freunde wiedergesehen. An das Chemie-Wochenende an der Universität Zürich Irchel werde ich mich gerne erinnern.