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Sigi Feigel-Gastprofessur

Moses in Hollywood

Carl S. Ehrlich ist neuer Sigi Feigel-Gastprofessor. Ehrlich lehrt seit 1996 an der York University in Toronto Hebräische Bibel und Biblische Archäologie. In Zürich wird er sich mit der Kulturgeschichte der Gestalt Moses beschäftigen und mit der Rolle der Archäologie im Konflikt zwischen Israeli und Palästinensern.
Roland Gysin

Der neue Sigi Feigel-Gastprofessor für Jüdische Studien an der Universität Zürich heisst Carl S. Ehrlich. Ehrlich (54) ist in den USA geboren und lehrt seit 1996 als Professor für Hebräische Bibel und Biblische Archäologie an der York University in Toronto, Kanada.

Carl S. Ehrlich, ab Frühlingssemester 2011 Sigi Feigel-Gastprofessor für Jüdische Studien an der Universität Zürich.

Ehrlich studierte an der University of Massachusetts in Amherst (USA), in Freiburg im Breisgau und in Jerusalem Jewish Studies, Biblische Archäologie und Orientalistik. Er promovierte 1991 an der Harvard University und unterrichtete mehrere Semester an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg, an der Humboldt-Universität Berlin und an der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal. Daneben hatte er Gastprofessuren an den Universitäten in Kassel, München und Regensburg.

Unterschiedliche Moses-Bilder

In Zürich wird Ehrlich mit Beginn am 21. Februar 2011 in deutscher Sprache wöchentlich eine Vorlesung halten über die Kulturgeschichte der Gestalt Moses. Der Bibelforscher wird sich mit den unterschiedlichen Moses-Bildern der jüdisch-hellenistischen, rabbinischen, christlichen und islamischen Literatur beschäftigen. Dabei spannt er den Bogen bis hin zu Moses-Vorstellungen in der Kunst, in der Musik und im Hollywood-Film.

Instrumentalisierte Archäologie

Besonders spannend und aktuell ist das Thema des wöchentlichen Seminars «Biblische Archäologie im Kreuzfeuer religiöser und politischer Interessen». Bislang habe er sich nur am Rande mit der modernen Auswertung der biblischen Archäologie befasst, sagt Ehrlich, für das Seminarthema habe er sich auf besonderen Wunsch der Kolleginnen und Kollegen in Zürich entschieden.

Diskutiert werden die Probleme rund um die politische und religiöse Instrumentalisierung einzelner Ausgrabungsstätten etwa in Jerusalem oder Massada. Im Zentrum steht die Frage, welche Rolle die Archäologie im Konflikt zwischen Israeli und Palästinensern spielt.