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Zürich und Montreal sind zusammengerückt. Zumindest was die Hirnforschung betrifft. Gestern unterzeichneten ETH-Rektorin Heidi Wunderli, Daniel Wyler, Prorektor Medizin und Naturwissenschaften der Universität Zürich, Martin Schwab, Direktor des Zentrums für Neurowissenschaften der ETH und der Universität Zürich (ZNZ) sowie Heather Munroe-Blum, Rektorin der McGill Universität, ein Memorandum of Understanding über die gemeinsame Forschungszusammenarbeit im Bereich der Neurowissenschaften. An der kurzen Zeremonie an der ETH nahm auch die kanadische Botschafterin für die Schweiz und Liechtenstein, Roberta Santi, teil.
Die drei Institutionen wollen mit der Vereinbarung die neurowissenschaftliche Forschung vorwärts bringen, vor allem in den Bereichen Schmerztherapie, Alzheimer, Modellierung und Reparatur von Synapsen, Neuroimmunologie sowie genetische Mechanismen von Hirnerkrankungen.
Die Zusammenarbeit soll den Austausch von Wissenschaftlern ermöglichen, etwa Fellowships für Doktorandinnen und Doktoranden. Weiter sollen Pilotstudien finanziert, durchgeführt und gemeinsame Workshops abgehalten werden.
Die Kollaboration zwischen der kanadischen Universität und dem ZNZ, das von den beiden Züricher Hochschulen getragen wird, wird von der kanadischen Seite aus in den kommenden drei Jahren mit jährlich 100‘000 Dollar gefördert. Das ZNZ steuert den gleichen Betrag bei, unterstützt durch eine Donation der Zürcher Privatbank Rahn & Bodmer.
Sowohl der Forschungsplatz Zürich als auch die McGill University haben eine lange Tradition in der neurowissenschaftlichen Forschung. McGill gilt als eine der führenden Institutionen in diesem Bereich. ETH und Universität Zürich arbeiten bereits seit 1998 im Rahmen des ZNZ eng zusammen. Das ZNZ vereinigt 440 Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in klinischer und Grundlagenforschung unter einem Dach. In Europa initiierte das ZNZ eines der ersten internationalen Doktoranden-Programme für Neurowissenschaften.
Martin Schwab, ZNZ-Direktor und Professor für Hirnforschung ist über die Zusammenarbeit sehr erfreut. Sie sei von einer ehemaligen Mitarbeiterin des ZNZ, die mittlerweile an der McGill Universität forscht, am Rande einer Tagung angestossen und nach nur zwei Sitzungen unkompliziert zum Laufen gebracht worden.
Bereits heute gebe es ein Dutzend Vorschläge für gemeinsame Projekte, die demnächst starten werden. Von der Zusammenarbeit verspricht sich der Doppelprofessor von ETH und Universität Zürich viel. Gemäss Schwab gehören alle beteiligten Institutionen im Bereich der Neurowissenschaften in Amerika und Europa jeweils zu den besten – von der Klinik bis hin zu Grundlagenforschung auf molekularer und zellulärer Ebene.