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Die Zahl der Nierenerkrankungen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen riskieren ausserdem Folgekrankheiten wie zum Beispiel Bluthochdruck oder Herzbeschwerden. Zudem erfordern Nierenerkrankungen bei vielen Patienten kostspielige und komplikationsanfällige Nierenersatztherapien.
Der Hauptgrund für die verheerenden Folgen der Einschränkung der Nierenfunktion ist in der zentralen Rolle der Niere für das Aufrechterhalten eines relativ konstanten Gleichgewichts verschiedenster Stoffe im Körper (Homöostase) zu sehen.
Der Nationale Forschungsschwerpunkt (NFS) «Nieren – Kontrolle der Homöostase» ist weltweit das erste Forschungsnetzwerk, welches die physiologischen Prozesse in der gesunden und erkrankten Niere in einer grossen thematischen Breite untersucht.
Damit sollen fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse für neue präventive, diagnostische und therapeutische Ansätze zur Behandlung von Nierenpatienten gewonnen werden. «Das Entschlüsseln biologischer Prozesse ist nur mit dem Wissen von Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen möglich. Unsere Arbeit ist ein gutes Beispiel für integrative Humanforschung», erklärt Verrey.
Gesunde Niere, ein zentrales Kontrollorgan
Homöostase bedeutet die ständige Aufrechterhaltung einer bestimmten Zusammensetzung der Körperflüssigkeit. Sie ist für das Funktionieren des Körpers und schliesslich für ein gesundes Leben von zentraler Bedeutung. Die gesunden Nieren kontrollieren neben dem Flüssigkeitsvolumen auch dessen Zusammensetzung aus Salzen, Nährstoffen oder Abfallstoffen. Diese Prozesse sind eng mit dem Herz-Kreislauf, dem Verdauungs- und dem endokrinen System verbunden.
Der NFS umfasst neun Teilprojekte, die sich in vier interaktiven Modulen thematisch an den regulatorischen Hauptfunktionen der Niere ausrichten: Sauerstoff, Nährstoffe und Metabolismus, Säure und Mineralien, Wasser und Salz. Das Zentrum des NFS befindet sich an der Universität Zürich und wird von François Verrey geleitet.
Für das Projekt « Kidney.CH – Nieren – Kontrolle der Homöostase», erhält er vom Bund für 2010 bis 2013 16,5 Millionen Schweizer Franken.