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Nuklearmedizin

Die Richtigen richtig fördern

Vorsprung dank technischer Neuentwicklungen: Gustav von Schulthess.
Sascha Renner

Vorsprung dank technischer Neuentwicklungen: Gustav von Schulthess.

«Das ist die Zukunft», wusste Gustav von Schulthess, als er 1998 erstmals von einem PET/CT-Prototypen hörte. Kurz darauf erörterte er dem CEO des grössten Herstellers von Hightech-Diagnostikgeräten die Vorzüge eines solchen Kombiapparates, der die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) mit der Computer-Tomografie (CT) verbindet. Dies würde die Qualität der Diagnostik verbessern und die Untersuchungszeiten verkürzen, war sich der Direktor der Nuklearmedizin am UniversitätsSpital Zürich sicher.

Der Hersteller stellte ihm zwar eine Einzelanfertigung in Aussicht, sah aber kein Marktpotenzial. «Nur fünf Jahre später», erinnert sich der Klinikleiter, «lag das Jahresweltmarktvolumen bereits bei über einer Milliarde Franken.» Das Universitätsspital war auch das weltweit erste Spital, das einen klinisch einsetzbaren PET/CT-Scanner in Betrieb nahm und damit eine breite Basis an klinischen Daten erarbeitete. Dafür war es aber zunächst notwendig, die Untersuchungsprotokolle zu entwickeln: «Wir mussten zeigen, dass das Gerät funktioniert.»

Etwa, wie der sich bei der Atmung hebende und senkende Thorax positioniert sein muss, damit beide Verfahren, PET und CT, ein räumlich kongruentes Bild ergeben. Diese Arbeit zählt heute zu von Schulthess’ meistzitierten. Entscheidend für die führende Stellung der Zürcher PET/CT-Forschung war aber auch eine geschickte Personalpolitik: Von Schulthess förderte Kollegen, die sich nicht nur Expertenwissen in der Nuklearmedizin aneigneten, sondern ihr Wissen auch konsequent in einem Organbereich vertieften. So sind heute mehrere Doppelfachärzte an der Klinik tätig.

Goerres G et al.: PET-CT Image Co-Registration in the Thorax: Influence of Respiration. In: European Journal of Nuclear Medicine and Molecular Imaging, Vol. 29, 2002.

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