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Am Tag der offenen Tür zeigte das Tierspital Zürich nicht nur die vielseitige Arbeit am kranken Tier, es warb mit einem abwechslungsreichen Tagesprogramm auch in eigener Sache: Für die Ausstattung der neuen Kleintierklinik fehlen noch drei Millionen Franken, die eine eigens gegründete Stiftung für Kleintiere mit privaten Spenden aufbringen will. Mit dem Tag der offenen Tür wurde die Spendensammlung lanciert.
Besucherinnen und Besucher nutzten das Angebot an Führungen und Demonstrationen, sie konnten selbst Hand anlegen und zum Beispiel das Nähen am Phantom oder an Därmen üben. Für Aktion sorgten das Kuhfladenlotto oder der Hindernisparcours für Hunde.
Willig machten auch die Tiere mit: Ganz ruhig blieb «Ramona», die trächtige Alpenkuh, beim Ultraschall, obwohl viele Leute dabei zusahen. Ein «Jöö» ging durch den voll besetzen Demonstrations-Hörsaal, als der Kopf des kleinen Kalbes auf dem Ultraschallbild erschien. Vor allem die Kinder waren begeistert und horchten im Stall nebenan einer anderen Kuh den Herzschlag ab – mit einem Stethoskop versteht sich.
Auf grosses Interesse stiessen auch die Pferde, die in der Tierklinik behandelt werden. Die angehenden Tierärztinnen Andrea Bösch und Djamila Berthoud erzählten bei einer Führung durch die Pferdeklinik, dass die Griffelbeinfraktur zu den häufigsten Brüchen bei Pferden zählt. Sie zeigten den Besucherinnen und Besucher, mit welchen Geräten die Pferde behandelt werden und wo man sie operiert. Spezielle Räume gibt es dabei für das Aufwachen nach der Operation. Bei einem Fluchttier wie dem Pferd ist dies nämlich besonders heikel. Seit neuestem können die Pferde in einem Aufwachbecken aus der Narkose geholt werden.
Wie beim Menschen müssen auch bei den Pferden die Zähne gut gepflegt werden. Die beiden Tierärztinnen zeigten an Pferdekopfmodellen, worauf bei der Gebisspflege zu achten ist.
Grosser Andrang herrschte auch beim Hindernisparcours für Hunde. Voller Spannung warteten die hechelnden Vierbeiner auf ihren Einsatz. Sie sprangen durch Ringe, liefen durch Tunnel und das in einem atemberaubenden Tempo. Das Publikum war begeistert und spendete den agilen Hunden Applaus wie im Zirkus.
Im Stall ging es ruhiger zu. Das sieben Monate alte Kälbchen Brüni hat sich das linke Vorderbein gebrochen. Auf einer Schautafel werden die Besucherinnen und Besucher über Brünis Verletzung informiert. Ein Röntgenbild von Brünis Bein veranschaulicht, wie die Fraktur gerichtet und die Knochenteile mit Platten und Schrauben fixiert wurden. «Schau Papi», meinte ein Mädchen, «Das sieht ja genau so aus, wie dein Bein nach dem Skiunfall.»