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«Ein Geschichtsstudium ist eher ein Generalistenstudium, und unter den Historikern findet man viele Individualisten», findet Marco Curti, designierter Präsident der Alumni-Vereinigung Historisches Seminar. Nach dem Geschichtsstudium schwärmen die Lizentiatinnen und Lizentiaten in alle möglichen beruflichen Himmelsrichtungen aus. Früher wurden die meisten Lehrerin oder Lehrer an einem Gymnasium, heute trifft man sie ebenso oft unter Medienleuten, in Bibliotheken und Archiven oder in der staatlichen Verwaltung an. «Weil Historiker sich nicht in einem einzigen Berufszweig wiederfinden, macht eine Alumni-Vereinigung bei ihnen besonders viel Sinn», ist Curti überzeugt, «so können die Kontakte nach dem Studium weiter bestehen und über die Jahre vertieft werden.»
Der designierte Präsident der Alumni-Vereinigung Historisches Seminar, Marco Curti, ist selbst ein gutes Beispiel dafür, wohin es Historikerinnen und Historiker überall verschlagen kann. Nach dem Lizentiat in Sozial- und Wirtschaftsgeschichte kam Curti zum damals noch existierenden Bankverein als Ghostwriter eines Direktors; seit 1991 ist er Leiter Research und Mitglied der Direktion der Zürcher Kantonalbank. Studienkollegen seines Jahrgangs, mit denen er nicht befreundet ist, hat Curti nach dem Studienabschluss nur mehr zufällig gesehen.
Diesem an sich bedauerlichen Umstand will die Alumni-Vereinigung Historisches Seminar Abhilfe verschaffen. Die Alumni-Vereinigung versteht sich als Plattform für Networking und als Möglichkeit des Mentorings für jüngere Historikergenerationen im Studium. «Ich möchte der Universität auch etwas zurückgeben», sagt Curti zu seiner persönlichen Motivation, als Alumni-Präsident zu fungieren, «denn die Jahre an der Universität sind mir in bester Erinnerung geblieben.»
Bis zur beginnenden Umsetzung der Bologna-Reform vor vier Semestern gab es keine Absolventenjahrgänge in Geschichte, da jede und jeder sein Studium individuell gestaltete. Das wird sich demnächst ändern, wenn die ersten Historikerinnen und Historiker ihren Bologna-kompatiblen Bachelor machen, gibt Seminarvorsteher Prof. Carlo Moos zu bedenken und schliesst daraus: «Das wird das Bedürfnis nach Kontakt untereinander nach dem Studium möglicherweise verstärken.»
Die formelle Gründungsversammlung der Historiker-Alumni findet am 28. Mai 2008 von 18.15 bis 20 Uhr im Saal KO2 F 152 der Universität Zürich statt. Bereits haben sich über achtzig Ehemalige als Mitglieder angemeldet. Weitere sind selbstverständlich willkommen.
Alle Mitglieder der Alumni-Vereinigung Historisches Seminar arbeiten ehrenamtlich. Die Mitgliederbeiträge sollen die laufenden Kosten decken. Im Vorstand findet sich neben dem Präsidenten Marco Curti der Seminarvorsteher Carlo Moos, Prof. em. Carsten Goerke und die Gemeindepräsidentin Christa Köppel; Geschäftsführer wird Oberassistent Hanspeter Lussy, als Rechnungsführer amtet Erich Wigger, Medienkontakte inklusive Newsletter obliegen der stellvertretenden Chefredaktorin des «Tages-Anzeigers» Daniela Decurtins.
Die Alumni-Vereinigung Historisches Seminar plant, mindestens zwei Anlässe pro Jahr anzubieten. Der eine Anlass findet im Frühsommer anschliessend an die ordentliche Generalversammlung statt und steht explizit auch Studierenden offen; der andere ist im Herbst geplant. Der erste Herbst-Anlass steht bereits fest, es wird ein Referat von Alumnus Martin Dahinden sein, dem designierten Direktor der Deza. Ein Newsletter soll die Anlässe begleiten. Auf einer eigens geschaffenen Webpage findet man immer aktuell die Angaben zu den geplanten Veranstaltungen der Alumni-Vereinigung Historisches Seminar.