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Leidet sie an Durchfall? Hat sich ihr Trinkverhalten verändert? Die Besitzerin der achtjährigen «Leska» verneint. Einzig ein Knochenbruch hatte der Hündin vor einiger Zeit zu schaffen gemacht, ist aber inzwischen verheilt. Der untersuchende Tierarzt stellt denn auch keine Symptome fest, die beunruhigen müssten: «Ein bisschen Zahnstein und etwas Ohrenschmalz, aber das entspricht dem Alter.» 26 Hunde haben allein in den ersten Stunden der Vetsuisse-Fakultätstage in der Halle des Hauptbahnhofs vom kostenlosen Gesundheitscheck für Hunde profitiert.
Wies der Hund ein bestimmtes Mindestgewicht auf, wurden der Besitzer oder die Besitzerin zudem gefragt, ob sie sich eine Blutspende des Hundes vorstellen könnten. Das Tierspital möchte nämlich die Anzahl seiner regelmässigen Blutspender – derzeit 70 Hunde – vergrössern. Sechs Besitzer liessen bis zur Mitte des Nachmittages vor Ort die Blutgruppe ihres Hundes bestimmen und erklärten sich bereit, zum Spenden aufgeboten zu werden, wenn andere Hunde Blut benötigen.
In den Dienst des Menschen stehen die Polizeihunde, die in der Bahnhofshalle ihre Künste zeigten. Verschwundene Gegenstände oder Personen zu finden oder Drogen aufzuspüren will gelernt sein. Entsprechend werden die Einsatzhunde bereits ab dem Alter von neun Monaten ausgebildet und müssen strenge Tests bestehen.
Tests bestehen müssen auch die Studierenden der Veterinärmedizin, wie die beiden Studentinnen Simone Borer und Jeannette Zbinden in ihrem Referat im Zelt erklärten. Nach dem Eignungstest werden jährlich rund 100 Personen ins Studium der Veterinärmedizin aufgenommen, wobei der Frauenanteil bei rund 90 Prozent liege.
Eine Umfrage unter den Studierenden habe gezeigt, dass Tierarzt und Tierärztin für viele Studierende ein «Traumberuf» ist, berichtete Jeannette Zbinden. Zu begeistern vermöge dabei vor allem, dass sich das Interesse für Medizin, Tier, Mensch und Technik kombinieren lasse.
Als weiteren Pluspunkt nannten die Befragten die Mischung aus intellektueller und körperlicher Arbeit. Die praktische Arbeit kommt dabei vor allem im fünften Studienjahr zum Zug. Vorher haben sich die Studierenden bereits für eine Vertiefungsrichtung entschieden – beispielsweise Kleintiere, Nutztiere, paraklinische Diagnostik oder «Veterinary Public Health».Hier geht es darum, den unbedenklichen Genuss tierischer Lebensmittel zu garantieren.
Welche Fragen und Herausforderungen sich der Tiermedizin bei all diesen Themen stellen, können die Besucherinnen und Besucher noch bis Freitagabend im Hauptbahnhof erfahren. So stehen beispielsweise am Freitag noch die Vortrags-Themen Erste Hilfe beim Pferd, Tierseuchen, Vogelgrippe und Impfungen bei Katzen auf dem Programm. Im Rahmen von Vorführungen kann man zudem mehr über Barockpferde, Reiten mit Handycap, Voltigieren und die Notfallmedizin bei Grosstieren erfahren.