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Eine Kooperation ist nur so gut wie der persönliche Kontakt der Leute untereinander. Das mögen sich die Leitungsgremien der Chinese University of Hong Kong (CUHK) und der Universität Zürich (UZH) gesagt und ihre Delegationen für die Unterzeichnung des «Memorandum of Understanding» entsprechend gut bestückt haben. So trafen sich am 11. September 2006 nicht einfach Rektor Prof. Hans Weder und sein Hong Konger Amtskollege Prof. Jack Cheng im Orellisaal der UZH, sondern die chinesische Seite kam zu sechst und traf im Laufe des gestrigen Nachmittags auf vierzehn Kaderleute der hiesigen Universität.
Dank dem «Memorandum of Understanding» sollen nicht nur Studierende und Doktorierende einfacher an die je andere Universität wechseln können, sondern auch der Kontakt zwischen Forschungsgruppen und Fachbereichen soll intensiviert werden. An einer engeren Zusammenarbeit interessiert sind vor allem die Sinologie, Medizin, Mathematik, Biochemie, die Life Sciences, das Bankeninstitut und die Computerlinguistik der beiden Universitäten – die chinesische Seite schickte die entsprechenden Vertreterinnen und Vetreter in die Limmatstadt, wo sie die Zürcher Kolleginnen und Kollegen kennen lernen konnten.
Im Rahmen der Unterzeichnung stellte Prof. Dennis Lo Yuk-ming (Chemical Pathology) die Medizinische Fakultät der CUHK gesondert vor. Stark sei das 4580 Betten umfassende Hong Konger Universitätsspital vor allem bei der Behandlung von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, in der Krebsforschung und bei der pränatalen genetischen Diagnostik, berichtete er. Aber auch zu SARS habe die CUHK geforscht. Auf nächstes Jahr sei die Eröffnung eines neuen grossen Forschungszentrums geplant. Die Medizinische Fakultät der UZH wurde durch Dekan Prof. Walter Bär vertreten; als Zeichen des gegenseitigen Interesses an einem regen Austausch unterzeichneten die beiden medizinischen Fakultäten ein eigenes «Memorandum of Understanding», das insbesondere durch den Studierendenaustausch die ersten Kontakte zwischen den beiden Fakultäten anbahnen soll.
«Kooperationen mit China rangieren ganz oben in unseren Strategieüberlegungen», versicherte UZH-Rektor Hans Weder seinen Gästen. So ist «Asien und Europa» nicht nur einer der interdisziplinären Forschungsschwerpunkte der UZH; Die UZH wird künftig zusammen mit der ETH Zürich Leading House für die ganze Schweiz für universitäre Kooperationen im Raum China. Das «Memorandum of Understanding» mit der CUHK ist ein weiterer wichtiger Schritt auf diesem Weg.
Vizerektor Prof. Jack Cheng von der CUHK betonte seinerseits die internationale Ausrichtung, die seine Universität verfolge. Bereits heute stammten 44% der Studierenden aus Amerika, 22% aus Europa und «nur» 34% seien australasiatischen Ursprungs, sagte Cheng.
Nach der offiziellen Unterzeichnung und dem gemeinsamen Mittagessen trafen sich die interessierten Fachbereiche einzeln mit den Hong Konger Kolleginnen und Kollegen. Von Seiten der UZH waren das die Professoren Andrea Riemenschnitter (Ostasiatisches Seminar), Walter Bär (Dekanat Medizinische Fakultät) und Kollegen, Michel Chipot (Angewandte Mathematik), Markus Grütter (Biochemie) sowie Vertreter der Life Sciences und des Swiss Banking Institute.
Das «Memorandum of Understanding» mit der Chinese University of Hong Kong ist Teil der Excellence-Strategie der Universität Zürich, international die besten Leute anzuziehen. 40% der 470 UZH-Professorenstellen sind von Nichtschweizern besetzt, worauf er stolz sei, wie Rektor Hans Weder in seinem Referat betonte.
Die UZH arbeitet in Forschung und Lehre mit über 330 Institutionen in rund 60 Ländern zusammen. Der nahe und ferne Osten ist dabei gut vertreten mit Forschungsnetzwerken und regelmässigen Kooperationen mit Universitäten in China, Japan, Korea, Bangladesh, Indien, Indonesien, Pakistan, den Philippinen, mit Singapur und Taiwan.