Navigation auf uzh.ch
Personen in wichtigen Positionen in Unternehmen kommen um grundlegende Kenntnisse von Managementinstrumenten und -grundsätzen nicht herum. Entsprechende Weiterbildungsangebote sind deshalb sehr gefragt. Mit dem Zertifikatsprogramm «Grundlagen der Unternehmensführung» bietet das Institut für Strategie und Unternehmensökonomik der Universität Zürich ein berufsbegleitendes Weiterbildungsangebot an, welches der zunehmenden Nachfrage nach betriebswirtschaftlichem Wissen für Führungskräfte entgegenkommt.
«Absolventinnen und Absolventen der philosophischen Fakultät, der Medizin oder des Ingenieurswesen sind häufig in Positionen, die generelle Management-Kenntnisse voraussetzen», erklärt Frank Heinzmann, Geschäftsführer des Zertifikatsprogramms. «Um dort nachhaltig erfolgreich zu sein und auch den nötigen Respekt innerhalb eines Unternehmens zu erhalten, ist Fachwissen bei Themen der Unternehmensführung unverzichtbar», ist Heinzmann überzeugt. Nicht alle können oder wollen ein zeit- und kostenintensives MBA-Studium absolvieren, um sich die notwendigen Kenntnisse zuzulegen.
Mit dem Zertifikatsprogramm bietet die Universität eine Alternative, die sich in erster Linie an Personen mit universitärem Abschluss, aber ohne rechts- oder wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung richtet. Das Programm kann innerhalb von neun Monaten mit einem Zertifikat abgeschlossen werden.
Von den Themengebieten her deckt das Programm ein ähnliches Spektrum ab, wie ein klassischer MBA. Angeboten werden die vier Themenblöcke Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Rechtslehre sowie Führung und Kommunikation, wobei das Schwergewicht auf der Betriebswirtschaft liegt. Die Dozierenden sind mehrheitlich Professorinnen und Professoren oder Oberassistentinnen und Oberassistenten der Universität Zürich. Ergänzt werden sie durch hochqualifizierte Fachleute aus der Wirtschaft mit langjähriger Praxiserfahrung.
Die Möglichkeit, sich gezielt im Bereich Betriebswirtschaft weiterbilden zu können, ohne einen MBA zu machen, war für Regula Koch ein entscheidendes Argument, am Programm teilzunehmen. Koch schloss das Zertifikatsprogramm im vergangenen Herbst ab und ist heute kaufmännische Direktorin der Tonhalle-Gesellschaft in Zürich.
Nach langjähriger Berufserfahrung im Kulturbereich wollte sich die gelernte Pianistin und Germanistin beruflich neu orientieren. «Mich reizte es, in verantwortlicher Position in einem grossen Kulturbetrieb zu arbeiten», sagt Koch. «Dazu fehlte mir aber das betriebswirtschaftliche Rüstzeug.» Eine Weiterbildung in Kulturmanagement interessierte sie dabei nicht: «Ich wollte nüchternes betriebswirtschaftliches Hintergrundwissen», sagt Koch.
Dies suchte sie auch gezielt an einer Universität. «Eine Weiterbildung, hinter der eine Universität steht, hat ein anderes Gewicht», ist sie überzeugt. Ihre hohen Erwartungen sah sie bestätigt. «Die neun Monate waren überaus anspruchsvoll», erinnert sich Koch. «Ich musste zum Teil ziemlich strampeln, doch ich habe auch extrem viel gelernt.» Natürlich sei sie nach dieser kurzen Zeit keine «voll ausgebildete Managerin». «Aber ich habe einen guten Einblick erhalten in die Fragestellungen, die in der Unternehmensführung zentral sind. Und ich kann jederzeit auf meine Unterlagen zurückgreifen – was ich in meiner jetzigen Tätigkeit auch öfters mache», erklärt Koch.
Gerade im Kulturbereich fehle häufig das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge, stellt Koch fest. Die Zeiten, in denen man in Führungsaufgaben in einem Kulturbetrieb hineinwachsen konnte, sind für Koch vorbei. «Heute ist betriebswirtschaftliches Grundlagenwissen, wie es das Zertifikatsprogramm vermittelt, Minimalvoraussetzung für eine solche Tätigkeit.» Für sie persönlich war deshalb eine betriebswirtschaftliche Weiterbildung unabdingbar für ihre jetzige Aufgabe. «Und es hat mir sicher auch bei der Bewerbung geholfen», ist sie überzeugt.
Als Geisteswissenschaftlerin aus dem Kulturbereich war sie im Zertifikatsprogramm eher in der Minderheit. Die Mehrheit der Teilnehmenden hatte einen naturwissenschaftlichen oder technischen Hintergrund. Ein beachtlicher Teil war auch promoviert. «Für mich war es sehr spannend, mit diesen Leuten zusammen zu arbeiten, weil sie einen anderen Hintergrund und auch eine andere Art zu denken haben, als ich es gewohnt war. Das hat mir sehr viel gebracht.»