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Seit dem 6. Forschungsrahmenprogramm (FP6) von 2004-2006 ist die Schweiz als gleichberechtigte Partner an den europäischen Forschungsprogrammen beteiligt. 440 Mio. Euro bezahlte die Schweiz für die Teilnahme am FP6, wobei Schweizer Forschende im selben Ausmass wieder Forschungsgelder ins Land holten. «100 Prozent Return-on-investment», bilanzierte Dr. Olivier Küttel, Direktor von Euresearch Schweiz an der Informationsveranstaltung vom Mittwoch. Euresearch ist das Schweizer Informationsnetzwerk zum europäischen Forschungsrahmenprogramm.
Gemäss Küttel zeigten sich bei Umfragen die Schweizer Forschenden sehr zufrieden mit dem Programm. 71 Prozent von ihnen hätten ihr Projekt ohne die Förderung durch die EU gar nicht durchführen können.
Mit dem 7. Rahmenprogramm sollen diese Vorteile noch verstärkt zur Geltung kommen. Die EU erhöht das Gesamtbudget des Programms nämlich von 19 auf 54 Milliarden Euro. Damit wird die Teilnahme auch für die Schweiz teurer, welche insgesamt 1,6 Milliarden Euro wird beisteuern müssen. Die Behandlung des Geschäfts im National- und Ständerat ist für den Winter 2006 vorgesehen. Bis dann sollte das FP7 auch in den Gremien der EU endgültig verabschiedet sein. Mit grossen Änderungen betreffend des Budgets und der vorgeschlagenen Instrumente sei allerdings nicht zu rechnen, so Küttel.
Im Vergleich zum 6. Rahmenprogramm weist das FP7 gemäss Agatha Keller von Euresearch Zürich diverse Neuerungen, aber auch bekannte Elemente auf. Es wird aus den vier Hauptteilen «Cooperation», «Ideas», «People» und «Capacities» bestehen.
«Cooperation» (36,3 Mrd. €) fördert in zehn Themenbereichen (vgl. Kasten) die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Dies kann von einzelnen Konferenzen über Exzellenznetze zwischen Hochschulen bis zu Kooperationen zwischen Industrie und Hochschulen reichen. Für die Dikussion zu letzterem sind so genannte «Technologie-Plattformen» gegründet worden.
Mit «Ideas» (7,5 Mrd. €) kann die EU Grundlagenforschung ausserhalb von vorgegebenen Themenbereichen unterstützen. Für die individuelle Laufbahnförderung steht das Programm «People» (4,6 Mrd. €) zur Verfügung. Dabei sollen die bisherigen Marie-Curie-Fellowships weiter ausgebaut werden, nicht zuletzt, um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach einem Auslandaufenthalt die Rückkehr an eine europäische Hochschule schmackhaft und möglich zu machen.
«Capacities» (4,2 Mrd. €) fördert bestehende und neue Infrastruktur für die Forschung sowie beispielsweise Projekte in KMU und Forschungskapazitäten in den neuen EU-Staaten. Angesiedelt ist in diesem Teil auch das Programm «Wissenschaft und Gesellschaft» zur Reflexion der Rolle von Wissenschaft und Technologie in der Gesellschaft.
«Mut zur Projektstellung» wünschte Heini Murer als Prorektor Forschung der Universität Zürich denn auch den Anwesenden der Veranstaltung und wies auf das «enorme Gewicht» des Programms hin.
«Euresearch» unterstützt die Forschenden mit Informations- veranstaltungen zu den einzelnen Themenbereichen, aber auch mit Workshops zum Schreiben von Projekteingaben. Olivier Küttel zeigte sich zuversichtlich, dass das Parlament eine Beteiligung der Schweiz ermöglichen wird. Für die Unterstützung dieses Anliegens ist eignes das Komitee «proFP7» gegründet worden.