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Das Ranking umfasst Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und wurde am Donnerstag von der deutschen Wochenzeitung «Die Zeit» veröffentlicht. Für dieses Jahr wurden die Indikatoren von neun mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern sowie der Human- und Zahnmedizin neu erhoben. Bereits im Anfang April durch swissUp veröffentlichten Vergleich der Schweizer Universitäten belegte Zürich in der medizinischen Forschung den Spitzenplatz. Diese Spitzenposition bestätigt sich nun auch im Vergleich mit deutschen und österreichischen Universitäten.
Das Ranking teilt die Indikatoren jeweils in eine Spitzen-, eine Mittel- und eine Schlussgruppe ein. Als einzige Universität ist Zürich in der Medizin bezüglich der Anzahl Veröffentlichungen, der Anzahl Promotionen, der Zitationen sowie der Forschungsreputation in der Spitzengruppe vertreten. Im CHE-Ranking nicht aufgelistet sind die Forschungsgelder für Zürich. Gemäss swissUp betragen diese knapp eine Million Franken (638’000 €) pro Jahr und Professor, was deutlich mehr ist, als die 484’000 €, welche Tübingen als bestdotierte Universität im CHE-Ranking aufweist. Auch in der Zahnmedizin liegt sie mit drei von vier erhobenen Forschungsindikatoren in der Spitzengruppe
Für Walter Bär, Dekan der medizinischen Fakultät, ist die Universität Zürich damit auf dem richtigen Weg: «Wir wollen eine Forschungsuniversität sein und werden in einer internationalen Optik auch als solche wahrgenommen, das ist erfreulich», sagt Bär. Gründe für den Erfolg sieht Bär einerseits bei den hervorragenden Forschenden an der medizinischen Fakultät, andererseits auch in der konsequenten Nachwuchsförderung. «In jährlichen strukturierten Karrieregesprächen mit Assistenzprofessorinnen und –professoren evaluieren wir ihre Arbeit und besprechen die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten», erläutert Bär. Zudem werden die Ressourcen innerhalb der Fakultät nach Leistungskriterien verteilt.
Die Spitzenposition in der Forschung ist für Bär auch Grundlage für eine gute Qualität in der Lehre. «Ein guter Lehrer muss auch forschen, um auch in der Lehre die neuesten Entwicklungen weitergeben zu können». Bezüglich der Betreuungssituation für die Studierenden sieht Bär Verbesserungspotential: «Hier stellt vor allem die Grösse eine Herausforderung dar.» Mit neuen Lehrformen, die mit der Reform des Medizinstudiums eingeführt wurden, wird das Studium zusätzlich an Attraktivität gewinnen, ist Bär überzeugt.
Auch in den weiteren erhobenen Fächern ist Zürich hinsichtlich der Forschungsindikatoren gut positioniert. In der Chemie ist sie mit drei von vier relevanten Indikatoren zur Forschung in der Spitzengruppe vertreten, in der Biologie ist sie bei den Zitationen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen ebenfalls in der besten Gruppe.
Für Hans-Dieter Daniel, Leiter der Evaluationsstelle der Universität, spiegelt die gute Positionierung der Chemie den erfolgreich durchgeführten Generationenwechsel in diesem Fach. «Einzig die Bewertung der Reputation durch die Professoren fällt schlecht aus. Das zeigt aber, dass die Reputation ein konservativer Indikator ist», so Daniel. «Er gibt einen Zustand in der Vergangenheit wieder.»
Heini Murer, Prorektor Forschung zieht aus Sicht der Forschung eine positive Bilanz: «In allen analysierten Fächern sind wir bei den Forschungsindikatoren im obersten Drittel dabei, das ist sehr erfreulich.» Er sieht eine Beziehung zwischen der Forschungsleistung und der Akquisition von Drittmitteln, bei der die Universität Zürich in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich war.
Auch für eine gute Nachwuchsförderung ist die Forschungsqualität ein entscheidender Faktor, erklärt Murer: «Wir stehen in einem harten Wettbewerb um die besten Nachwuchskräfte. Der Ruf als eine hervorragende Forschungsuniversität erlaubt uns, bei Doktorats- und Graduiertenprogrammen in einem sehr selektiven Verfahren die Besten auszuwählen.»
Unverständlich ist für Murer allerdings, weshalb die Universität Zürich im Fach Biologie bei den Forschungsmitteln in der Schlussgruppe liegt. «In diesem Bereich haben wir zwei Nationale Kompetenzzentren (NCCR) nämlich für Neurobiologie und Strukturbiologie, die vom Nationalfonds stark unterstützt werden. Zusätzlich gibt es sehr viele weitere kompetitive Drittmittel und Industriekollaborationen.»
Für Murer zeigt sich, dass Fächer mit einer guten Forschungsleistung auch bei den Studierenden beliebt sind. «Beispielsweise sind in der Geografie die Studierendenzahlen sehr hoch und steigen weiter an. Auch in der Chemie und der Biologie ist ein starker Anstieg der Studierendenzahlen zu beobachten.»