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Förderungsprofessuren des SNF: Infos und Erfahrungen

Der Schweizerische Nationalfonds vergibt jedes Jahr Förderungsprofessuren. Am 24. Januar findet eine Informationsveranstaltung zur neuen Ausschreibung statt mit geladenen Förderungsprofessorinnen und -professoren, die über ihre Erfahrungen berichten werden.
Brigitte Blöchlinger

Die SNF-Förderungsprofessuren werden jedes Jahr ausgeschrieben und richten sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit abgeschlossenem Doktorat und mehrjähriger Forschungstätigkeit im In- und Ausland. Die ausgewählten SNF-Förderungsprofessorinnen und -professoren sind vom SNF angestellt (Salär auf dem Niveau einer Assistenzprofessur) und erhalten einen finanziellen Beitrag für den Aufbau eines eigenen Teams inklusive Infrastruktur zur Realisierung ihres Forschungsprojektes.

Infos aus erster Hand

An der Informationsveranstaltung an der Universität Zürich (UZH) wird die Zuständige für SNF-Förderungsprofessuren, Dr. Inés de la Cuadra, über die Rahmenbedingungen informieren. Ins Thema einführen wird das Prorektorat Forschung der UZH (Dr. Hansueli Rüegger und der zukünftige Prorektor Forschung, Prof. Heini Murer).

Über ihre Erfahrungen als SNF-Geförderte berichten Daria Pezzoli-Oligiati vom Theologischen Seminar der UZH, Bernhard Dichtl vom Institut für Molekularbiologie der UZH und Thomas Gächter vom Rechtswissenschaftlichen Institut der UZH. Anschliessend hat es Zeit für Fragen und Diskussion.

Drei Fragen hat unipublic bereits dem designierten Prorektor Forschung, dem Physiologieprofessor Heini Murer von der Universität Zürich, gestellt. Heini Murer war elf Jahre im Forschungsrat des SNF und im Gremium zur Auswahl der Förderungsprofessorinnen und -professoren im Bereich Biologie und Medizin.

Wir diesen Frühling Prorektor Forschung an der Universität Zürich: Prof. Heini Murer.

unipublic: Weshalb braucht es die SNF-Förderungsprofessuren?

Heini Murer: Die SNF-Förderungsprofessuren verbreitern rein quantitativ den Einstieg in eine akademische Karriere; es können also mehr Topkräfte eine selbständige Forschungsgruppe aufbauen. Dabei ist von grossem Vorteil, dass die Förderungsprofessorinnen und -professoren von Anfang an quasi das Gütesiegel des SNF haben: Sie konnten sich in einer hoch kompetitiven Auslese inklusive externen Begutachtungen durchsetzen.

unipublic: SNF-Förderungsprofessorinnen und -professoren erhalten ihr Salär sowie einen Beitrag zu den Kosten ihres Forschungsprojekts und der benötigten Infrastruktur vom SNF. Sind die ausgewählten SNF-Profs völlig autonom an der UZH beziehungsweise wie sind sie in den Wissenschaftsbetrieb der UZH integriert?

Murer: Die wissenschaftliche Autonomie durch das Gastinstitut ist eine Voraussetzung für die Vergabe einer SNF-Förderungsprofessur. Doch neben der Unabhängigkeit wäre es natürlich ideal, wenn eine Förderungsprofessur in die Umgebung des Gastinstituts passt. Der oder die Geförderte soll ja kein Exot in seinem Institut sein. Darauf wird bei der Vergabe geachtet. Im Extremfall, wenn der Kandidat ausserordentlich gut ist und das Institut nicht auf dessen Gebiet arbeitet, dann wird die Person an eine andere Gastinstitution vermittelt. Der SNF-Förderungsprofessor ist also ein «Entrepreneur scientifique», ein wissenschaftlicher Unternehmer und damit sein eigener Chef.

unipublic: Die SNF-Förderungsprofessuren sind auf vier bis maximal sechs Jahre befristet. Wie ist die Erfahrung mit dem «Danach», was machen die SNF-Profs nach ihrer Förderung durch den SNF?

Murer: 73 ehemalige Förderungsprofessorinnen und -professoren haben mittlerweile eine feste Professur erhalten – 26 davon im letzten Jahr 2005. Zwei Drittel der 73 Neuberufenen wurden an dieselbe Universität berufen, an der sie bereits ihre Förderungsprofessur wahrnahmen; ein Drittel kam an eine andere Universität, meist in der Schweiz. Zur Zeit haben in der ganzen Schweiz insgesamt 147 Personen Förderungsprofessuren inne.

Bisher waren erst fünf Förderungsprofessuren akademisch nicht erfolgreich. Diese geringe Zahl zeigt, dass die zuständigen Gremien im Schweizerischen Nationalfonds offensichtlich eine gute Auswahl getroffen haben. Nur die Besten erhalten eine SNF-Förderungsprofessur.