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«Es traf uns ein bisschen wie der sprichwörtliche Blitz aus heiterem Himmel», sagt Marietta Meier, Historikerin an der Universität Zürich. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Gisela Hürlimann und Brigitta Bernet hatte sie im Auftrag des Kantons Zürich Zwangsmassnahmen in der Zürcher Psychiatrie in den Jahren zwischen 1870 und 1970 untersucht. Der Blitz, das war der Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik, mit dem die Arbeit der drei Forscherinnen im Herbst 2004 ausgezeichnet wurde.
«Vor allem auf politischer Ebene gab es viele Diskussionen rund um unsere Arbeit. Die Anerkennung unserer Forschung, die mit dem Preis verbunden ist, freut uns deshalb besonders», meinen die drei Frauen einhellig. Bei der Auswahl ihrer Mitarbeiterinnen bewies Marietta Meier eine glückliche Hand. So hatte sich Gisela Hürlimann in ihrem Lizentiat bereits mit dem Thema Zwang in der Fürsorgepolitik befasst. Brigitta Bernet beschäftigte sich schon während ihres Studiums mit den Themen Gewalt und Zwang und konnte mit ihrem Beitrag zum Psychiatrieprojekt ihr Lizentiat ablegen. Ende 2002 war die Arbeit abgeschlossen. Meier und Bernet führen seither ihre Forschung zur Geschichte der Psychiatrie im Rahmen eines nationalen Forschungsprojekts fort. Daneben arbeitet Marietta Meier an ihrer Habilitation zur Geschichte der Psychochirurgie. Brigitta Bernet widmet sich heute ihrem Doktorat zur Geschichte der Schizophreniediagnose, und Gisela Hürlimann arbeitet in Bern an einer Dissertation zur Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen.