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Am 5. Juni, dem Tag der Eröffnung von «Forschung direkt!», schien zu Mittag die Sonne freundlich durch die Dachfenster des Lichthofs am Universitätszentrum Zürich Irchel und tauchte die bunte Sammlung anwesender Menschen und aufgebauter wissenschaftlicher Apparate in ein warmes Licht. Auf zwei Stockwerken präsentierten dort Forschende der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich ihre Arbeit mit Ausstellungen, interaktiven Installationen und Vorträgen einem zahlreich angereisten, interessierten Publikum. Besucher aller Altersgruppen versammelten sich in Trauben um die Ausstellungen, welche das grosszügig angelegte und überdachte Zentrum der Irchel-Gebäude mit Schauexperimenten, Computerbildschirmen, Mikroskopen und Plakaten füllten. Forschende und Studierende brachten den Leuten auch schwierige Themen der naturwissenschaftlichen Forschung nahe und gaben auf die Fragen der Gäste bereitwillig und kompetent Auskunft.
Das Programm war in fünf Themenbereiche gegliedert, welche alle einen verständlichen und spannenden Zugang zu den Gebieten gaben, in denen Forschende der Mathematik und Naturwissenschaft arbeiten. Besonders die zahlreich anwesenden Kinder kamen bei «Forschung direkt!» auf ihre Kosten. Gleich beim Einganglag beispielsweise ein grosser Eisblock auf einem Tisch, in dem Kinder mit kleinen kurbelartigen Bohrern Eiskernbohrungen wie in einem Gletscher machen konnten. In einem daneben aufgebauten grossen Aquarium konnte man an darin schwimmenden Eisblöcken mit eigenen Augen sehen, dass sich der grosse, gefährliche Teil eines Eisbergs tatsächlich unter Wasser verbirgt. An einem anderen Stand konnten die Kinder aus Gummibärchen und Zahnstochern Modelle komplizierter organischer Moleküle bauen. Klar, dass die Gummibärchen-Population an diesem Stand langsam schrumpfte.
Aber auch die grösseren Besucher kamen auf ihre Rechnung. Auf einem grossen Computerbildschirm wurde man beispielsweise Zeuge der zeitgerafften Darstellung der Bildung von Galaxien und Sternen aus einer Wolke von kosmischem Staub. An einem anderen Stand konnte man mit minus 196 Grad kalter, flüssiger Luft gekühlte Modelleisenbahnzüge mit supraleitendem Kern auf einer Magnetschiene schwebend reibungsfrei dahinfahren sehen. Wieder anderswo erfuhr man, wie mit Schwermetallen verseuchte Böden durch Pflanzen und Bakterien gereinigt werden können, wie man selber das Erbmaterial, die DNS, aus Tomaten isoliert, oder welche Faktoren die Ausbreitung von Waldbränden bestimmen.
Wer sich einmal wie ein Student im Hörsaal fühlen wollte, konnte eine der zahlreichen Live-Präsentationen besuchen, die zu festgesetzten Zeiten von den Professoren der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät in den Sälen am Unizentrum Ichel gehalten wurden. In Führungen und Special Events konnte man zudem einen der schnellsten Supercomputer der Welt besichtigen, etwas über die Eigenschaften von Diamanten lernen oder sich abends im Naturreservat Irchelpark auf die Suche nach Fledermäusen begeben.
Der erste Tag von «Forschung direkt!» war ein grosser Erfolg. Viele Besucher blieben noch bis lange nach der offiziellen Sperrstunde. Mit der Veranstaltung wollten die Mitarbeiter der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich ein breites Publikum für die Welt der Forschung begeistern. Den Veranstaltern war es ein Anliegen, die naturwissenschaftliche Forschung aus dem oft zitierten Elfenbeinturm zu holen, um den Menschen vor Augen zu führen, wie die naturwissenschaftliche Forschung unseren Alltag beeinflusst. Auch wollte man besonders die jungen Leute einladen, einmal in die spannenden Gebiete von Mathematik und Naturwissenschaft hineinzuschnuppern, mit der Hoffnung, sie für ein Studium in diesen Disziplinen zu gewinnen. Schliesslich ist die Begeisterung zukünftiger Studenten für Naturwissenschaft und Technik auch ein Garant für die massgeblich durch die Entwicklung innovativer Technologien bestimmte wirtschaftliche Zukunft der Schweiz. Das Land braucht auch in den nächsten Jahren junge helle Köpfe, die mit ihrer Begeisterung für die Naturwissenschaften den weltweit hervorragenden Ruf des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorts Schweiz sichern.