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Die Arbeit von Prof. Konrad Basler, der seit1999 ordentlicher Professor für Molekularbiologie an der Universität Zürich ist, geniesst schon seit längerem Weltruf: Basler erhielt 1996 den Friedrich-Miescher-Preis, 1997 den Latsis-Preis und 2000 den Louis-Jeantet-Preis für Medizin. Baslers Ansatz in der eben veröffentlichten Forschungsarbeit ist der folgende: Sogenannte Myc-Gene codieren für Proteine, die diverse biologische Prozesse regulieren und eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Lungen-, Rückenmark-, Brust-, Blasen- und Hirntumoren spielen. Zellen, die im Zellverband zu viele Myc-Proteine produzieren, agieren als sogenannte «Super-Kompetitoren» und töten umliegende Zellen ab. Basler und sein Team bilden diesen «Kampf der Zellen» im Modellorganismus Taufliege nach. Dazu züchten sie Taufliegen, die im Flügel zwei Zelltypen mit unterschiedlicher Aktivität der Myc-Gene aufweisen. Während der Embryogenese entwickeln sich daher zwei Zellpopulationen, die von Beginn weg miteinander konfrontiert sind. Früher dachte man, dass die stärkere Aktivität der Myc-Gene lediglich ein verbessertes Zellwachstum zur Folge hat. Basler und seinem Team haben nachgewiesen, dass die Zellen mit den aktiveren Myc-Genen für den Tod umliegender Zellen verantwortlich sind. Baslers Erkenntnisse deuten stark darauf hin, dass gerade in sehr frühen Stadien der Krebsentstehung solche Zell-Machtkämpfe eine entscheidende Rolle spielen könnten.