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Humanbiologie

Neues Biologiestudium: Das ändert sich konkret

Das neue Biologiestudium Humanbiologie bringt einige Neuerungen mit sich. Ein Überblick über die wichtigsten Änderungen.
Andreas Dübendorfer

Mensch und Fliege: Fast dieselben Gene am Werk.

Im Wintersemester 2004/05 wird an der Universität das neue Biologiestudium mit Bachelor-, Master- und Doktor-Abschluss sowie ECTS-Kreditpunkten eingeführt. Diese Umsetzung der Bologna-Richtlinien garantiert internationale Kompatibilität, war aber auch Anlass für die Entwicklung eines neuen Studienkonzepts. Als wichtigste Neuerung vereinigen die sechs herkömmlichen Hauptfächer der Biologie ihre Lehrangebote in einem einzigen Fach «BIOLOGIE» und führen zu einem gemeinsamen «Bachelor of Science in Biology». Im neuen Biologiestudium werden die Lehrbeiträge institutsübergreifend in thematisch definierte Module eingebettet. Entsprechend der wachsenden Fachkompetenz der Studierenden unterscheiden sich die Lehrformen und die Art der Leistungsnachweise des Grundstudiums wesentlich von jenen des Fachstudiums.

Das zweijährige Grundstudium besteht aus 12 Einführungsmodulen in Biologie und je zwei Modulen in den Grundlagenfächern Chemie, Physik, Mathematik und Biochemie. Daneben besteht schon im Grundstudium die Möglichkeit, fachfremde Wahlmodule aus dem gesamten Angebot der Universität und der ETHZ individuell in das Studienprogramm einzubauen. Das Lernen während des Semesters wird mit EDV-Unterstützung gefördert, und der Nachweis der Studienleistungen erfolgt anschliessend an die Lehrveranstaltungen mit Modulprüfungen jeweils in der dritten und vierten Woche der Semesterferien. Falls nötig, werden diese Prüfungen noch vor Beginn des nächsten Wintersemesters repetiert, damit das neue Studienjahr ohne unerledigte Prüfungsschulden angetreten werden kann.

Das Fachstudium folgt ganz dem modernen Konzept des «forschenden Lernens» und setzt sich aus Blockkursen und Spezialvorlesungen zusammen. In diesen Kursen kommen die Studierenden mit den Forschungsabteilungen in engen Kontakt. Die Spezialvorlesungen finden alle montags statt und lassen den Rest der Woche für die Arbeit in den Blockkursen frei. Im Fachstudium werden die Leistungsnachweise während und am Schluss der Kurse erbracht. Auch in der vorlesungsfreien Zeit besteht ein Angebot von Exkursionen und Intensivkursen, die ebenfalls Kreditpunkte einbringen. Nach einem Jahr Fachstudium erfolgt die Bachelor-Promotion.

Nach dem Bachelor-Abschluss fächert sich das Studium in 12 Master-Studienrichtungen auf: Zell- und Molekularbiologie, Entwicklungsbiologie, Genetik, Mikrobiologie, Pflanzenwissenschaften, Neurowissenschaften, Humanbiologie (neu!), Anthropologie,Verhaltensbiologie, Oekologie, Systematik und Evolution, Paläontologie. Das Master-Studium beansprucht im Regelstudium drei Semester und setzt sich aus Blockkursen im Spezialgebiet, Spezialvorlesungen, einer einjährigen Master-Arbeit und einer themenübergreifenden Master-Prüfung zusammen. Es führt zum Abschluss als «Master of Science in Biology» in einem biologischen Spezialgebiet und bildet seinerseits die Basis für den Beginn eines Doktoratsstudiums.

Die Neuerungen bringen in erster Linie Flexibilität für die individuelle Studienplanung. Mit der Kombinierbarkeit von weit über 100 Lehrveranstaltungen im Fachstudium hat die Universität Zürich nun ein Biologiestudium von einzigartiger Vielfalt. Die Einführung der Master-Studienrichtung Humanbiologie/Medical Biology ist als Kombination von Medizin und Biologie eine ganz besonders attraktive Ergänzung.

Andreas Dübendorfer ist Professor für Biologie an der Universität Zürich.