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Forschungskredit

Das Resultat und die Zukunft der Nachwuchsförderung

Das Symposium des Forschungskredites der Universität Zürich gewährte am vergangenen Freitag einen Einblick in die aktuelle Nachwuchsförderung. In zehn Kurzreferaten stellten Forschende aus allen Bereichen ihre Arbeiten vor.
Christoph Schumacher

Selten ergibt sich im wissenschaftlichen Betrieb die Möglichkeit, dass sich Geisteswissenschaftler und Naturwissenschaftler treffen und gegenseitig Einblick in ihre Forschungstätigkeit erhalten. Das Symposium zum Forschungskredit der Universität Zürich hat am vergangenen Freitag einige Projekte aus dem Fundus des Forschungskredits präsentiert. Die Spannbreite reichte dabei von ethnologischen und sozialwissenschaftlichen Themen über literarische Fragestellungen bis hin zur Medizin.

Nebst den Kurzvorträgen stellten rund 40 Nachwuchsforscherinnen und -forscher ihr Thema anhand von Poster-Präsentation im Lichthof vor. Der Mix der verschiedenen Disziplinen ergab ein spannendes Ganzes.

Wird die Habilitation abgeschafft?

Der Hauptredner des Tages, Prof. Joseph Jurt, SWTR, referierte zum Thema «Die akademische Nachwuchsförderung im Kontext des Schweizerischen Bildungssystems». Er kritisierte das föderalistische Bildungssystem, das zu wenig einheitlich sei und so die Nachwuchsförderung erschwere. Auch werde die studentische Mobilität durch die Uneinheitlichkeit behindert.

Prof. Joseph Jurt, Schweizerischer Wissenschafts- und Technologierat.

Eine Möglichkeit zur Förderung der Nachwuchsforschenden seien Graduiertenkollegs. Ein Graduiertenkolleg bietet den Forschenden die Möglichkeit, unter einem gemeinsamen Thema interdisziplinär zu arbeiten. Im Vergleich zu anderen Formen wird im Graduiertenkolleg mehr in der Gruppe und in engerer Betreuung durch die Professorinnen und Professoren gearbeitet. Das Beispiel Deutschland, wo rund zehn Prozent der Forscherinnen und Forscher innerhalb eines Graduiertenkollegs doktorieren, zeige, dass die Dissertation schneller abgeschlossen sei als ausserhalb eines Graduiertenkollegs, so Jurt. Die Universität Zürich nimmt aktuell am Graduiertenkolleg mit dem Namen «Die Figur des Dritten» teil.

Als weitere Forderung plädierte Jurt dafür, die Habilitation abzuschaffen und dafür Tenure-Track-Programme einzuführen. Ein Tenure-Track ist eine Art Assistenzprofessur, die nach sechs Jahren bei Bewährung und guter Arbeit zu einem Lehrstuhl führt. Der Vorteil dieses Systems liegt unter anderem in der relativ frühenPlanung der Karriere.

Der Forschungskredit unterstützt seit drei Jahren Nachwuchsforscherinnen und -forscher. Dabei werden auch nicht promovierte, auf der Dissertationsstufe stehende Forschende unterstützt.

Christoph Schumacher ist freier Fotograf, Journalist und Mitarbeiter von unicom.

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