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190 Jahre Universität Zürich: Sechs Frauen und ein Mann erhalten Ehrenpromotion

Gleich sechs Frauen erhalten am Dies academicus der Universität Zürich die Ehrendokto-rinnenwürde: die Anthropologin Birgit Meyer, die Gerichtszeichnerin Linda Graedel, die In-formatikerin Tova Milo, die Medizinethikerin Christine Mitchell, die Veterinärin Monique Eloit sowie die Aktivistin Maude Barlow. Ebenfalls ausgezeichnet wird der Opernsänger Christian Gerhaher.

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Der Festakt kehrt an den Campus Irchel zurück, doch virtuelle Bestandteile bleiben bestehen: In Video-Portraits werden herausragende Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Wissenschaft und Forschung vorgestellt. Für alle Interessierten, die nicht live dabei sein können, wird der gesamte Dies academicus gefilmt und anschliessend online veröffentlicht. Neben Barbara Bleisch als Moderatorin hält Bundeskanzler Walter Thurnherr die Festrede: «Ich freue mich darauf, der grössten Volluniversität unseres Landes zum hundertneunzigjährigen Bestehen zu gratulieren und am Dies mit der Festgemeinde eine Überlegung zu vermeintlichen Gewissheiten und politischen Deutlichkeiten zu teilen.»

«190 Jahre sind wahrlich eine stolze Zahl! So lange steht die UZH schon für exzellente Forschung und Lehre, für vernetztes Denken und innovative Impulse – in der Wissenschaft, in der Gesellschaft sowie im nationalen und internationalen Kontext», erklärt der UZH-Rektor Michael Schaepman. «Diese Errungenschaften möchten wir auch in Zukunft hochhalten und erweitern.»

Zahlreiche UZH-Erfolgsgeschichten im 2022

Da die filmische Umsetzung der letzten Dies academici auf grossen Anklang stiess, wurde entschieden, einen Teil des Festaktes auch in diesem Jahr filmisch zu gestalten. So liefert der Highlight-Film Einblick in das Jahr 2022, begleitet vom Live-Musik des Akademischen Orchesters Zürich. So wurde etwa die Universität als «Age-Friendly-University» ausgezeichnet und ist der «Blue Community» in Anerkennung von Wasser als Menschenrecht beigetreten.

Auch aus Forschung und Lehre gibt es Highlights zu berichten: Teilchenphysiker Nicola Serra und sein Team jagen einem Phantom am CERN nach, die beiden Historikerinnen Monika Dommann und Marietta Meier untersuchen im Auftrag der Katholischen Kirche strukturelle Ursachen für Missbrauch. Und Immunologe Onur Boyman erforscht, wie Gedächtnis-T-Zellen schwere Krankheitsverläufe verhindern können.  Die interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit ist in vielen Bereichen zentral – sei es bei einem Projekt zu gesundheitlichen Belastungen bei Stress, bei einer simulierten Anhörung von Jus-Studierenden in der Welthandelsorganisation oder beim Beitritt der UZH zur europäischen Hochschul-Allianz «Una Europa».

Ehrenpromotionen für sechs Frauen und einen Mann

Anlässlich des Dies academicus ehren die Fakultäten der Universität Zürich Personen, die sich mit ihrer Forschung oder ihrem Lebenswerk besonders hervorgetan haben. Dieses Jahr erhalten sechs Frauen und ein Mann die Doktorinnen- und Doktorenwürde ehrenhalber:

  • Prof. Dr. Birgit Meyer von der Universität Utrecht wird von der Theologischen Fakultät für ihre Forschung zum afrikanischen Pentekostalismus geehrt. Die Anthropologin gibt Anstösse, Religion in ihren medialen, visuellen und materiellen Ausdrucksformen sowie als Kulturerbe zu verstehen.
  • Linda Graedel begleitete als Gerichtszeichnerin für Schweizer Medien über 30 Jahre lang epochale sowie alltägliche Prozesse. Damit ermöglicht sie ungeschönte und doch einfühlsame Blicke auf die Verhandlungen und involvierten Personen, schreibt die Rechtswissenschaftliche Fakultät.
  • Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät zeichnet Prof. Dr. Tova Milo von der Universität Tel Aviv, die eine Brücke zwischen Datenbanksystemen und theoretischen Ansätzen schlägt, aus. Zudem setzt sich Milo aktiv für die Rechte und die Sichtbarkeit von Frauen in ihrer Wissenschaft ein.
  • Die Medizinische Fakultät ehrt Christine Mitchell für ihre Pionierleistung auf dem Gebiet der Medizinethik. Sie ist am Boston Children’s Hospital und an der Harvard Medical School tätig und engagiert sich stark für Chancengerechtigkeit, Nichtdiskriminierung und Inklusion.
  • Dr. Monique Eloit, Direktorin der World Organisation for Animal Health (WOAH), wird für ihr engagiertes Gesundheitsmanagement in der Veterinärwissenschaft ausgezeichnet. Laut der Vetsuisse-Fakultät setzt sie sich stark für die Prävention und Bekämpfung von Tierseuchen und Zoonosen ein.
  • Die Philosophischen Fakultät würdigt den Mediziner und Opernsänger Prof. Dr. Christian Gerhaher für seine Verdienste um die Musik und die Gesangskunst, die er mit wissenschaftlicher Präzision und intellektueller wie sprachlicher Reflexion verbindet.
  • Maude Barlow, Autorin, Aktivistin und Mitinitiantin der weltweiten «Blue Community»-Bewegung, erhält die Auszeichnung von der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät in Anerkennung ihres Engagements für das Menschenrecht auf Wasser und dessen nachhaltiger Nutzung.

Lehrpreis für beste Prüfungsvorbereitung

Der Lehrpreis der UZH wird an Prof. Dr. Caroline Maake vom Institut für Anatomie vergeben. Neben ihrer anschaulichen Lehre begeistert die Professorin mit durchdachten Unterlagen, hohem Praxisbezug und sehr guter Prüfungsvorbereitung. Die Studierenden heben hervor, dass sie den theoretischen Unterricht durch anatomische Präparate auflockert und komplexe Themen verständlich und unterhaltsam vermittelt.

Team-Effort-Preis für Nachhaltigkeit im Irchelpark

Der Team-Effort-Preis 2023 geht an verschiedene UZH-Angehörige aus Betrieb und Wissenschaft für ihre «Anti-Littering Irchelpark Initiative». Das Team befasst sich mit der nachhaltigen Nutzung und Bewirtschaftung des Parks und hat einen Prozess angestossen, um das Abfallproblem zu reduzieren und die Qualität des Naherholungsgebiets am Campus Irchel zu erhalten.

Auszeichnung der besten Dissertationen

Die diesjährigen Jahrespreisträgerinnen und Jahrespreisträger der Fakultäten sind: Dr. Sophie Tätweiler (Theologische Fakultät), Dr. Reto Walther (Rechtswissenschaftliche Fakultät), Dr. Ursina Schaede (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Dr. med. Dr. sc. med. Kevin Sven Akeret (Medizinische Fakultät), Dr. Erin Beebe (Vetsuisse Fakultät), Dr. Molly Fitzpatrick (Philosophische Fakultät) und Dr. Pascale Zwicky (Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät).

Wissenschaftspreise und Forschungsstipendien

Die Walter und Gertrud Siegenthaler Stiftung der Universität Zürich vergibt den Wissenschaftspreis 2023 an Prof. Dr. med. Viktor Kölzer in Anerkennung seiner wissenschaftlichen und klinischen Tätigkeit am Institut für Pathologie und Molekularpathologie des Universitätsspitals Zürich.
Das Forschungsstipendium 2023 der Stiftung geht an die Oberärztin Dr. med. Florentia Dimitriou von der Dermatologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich.

Walter Frei-Preis

Die Vetsuisse-Fakultät verleiht den Walter Frei-Preis an Prof. Dr. Frank Møller Aarestrup für seinen wissenschaftlichen Beitrag zu internationalen Standards für Nachweis und Überwachung von Antibiotikaresistenzen sowie zum Einsatz von antimikrobiellen Wirkstoffen.

Weitere Links

Dies academicus 2023



 

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