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Der Gerontopsychologe Mike Martin hat die Annäherung der beiden Hochschulen angebahnt. Im Rahmen des Universitären Forschungsschwerpunktes (UFSP) «Dynamik Gesunden Alterns» arbeitet er seit längerem immer wieder mit Richard Siow vom King’s College zusammen. Der britische Genetiker und Physiologe leitet die Altersforschung Aging Research at King’s (ARK), die ähnlich dem UFSP multidisziplinär aufgebaut und breit vernetzt ist.
Wie das Zürcher Programm erforschen die britischen Forscherinnen und Forscher die grundlegenden Mechanismen der Biologie des Alterns von den medizinischen Grundlagen bis hin zu den psychologischen Veränderungen und sozialen Auswirkungen in der Gesellschaft. Ziel ist die Sicherstellung einer best möglichen Lebensqualität bis ins höchste Alter. «Wir haben uns auf Kongressen kennengelernt und tauschen uns schon seit längere Zeit regelmässig über die Projekte aus», sagt Mike Martin.
Mit dem Memorandum of Understanding (MoU) soll die spontane Zusammenarbeit verstärkt und institutionalisiert werden. Im Bereich Forschung würden gemeinsame Projekte angedacht, zum Beispiel beim Einsatz digitaler Hilfsmittel für den Unterricht sowie die Kommunikation mit Seniorinnen und Senioren. Dies ist ein Thema, das Mike Martin speziell am Herzen liegt und an der UZH bereits im Rahmen der Seniorenuniversität untersucht wird, die von Martin präsidiert wird. Mit Neuentwicklungen intelligenter Alltagshilfen – Stichwort KI – tut sich ein breites Feld auf, das man zusammen mit den Briten erforschen und implementieren möchte.
Neben der Forschung soll der persönliche Kontakt von Forschenden und Studierenden beider Institutionen gefördert werden: Das heisst Gastsemester interessierter Forscherinnen und Forscher sowie der Austausch für Studierende und Nachwuchsforschende bilden weitere Anliegen.
Das MoU wurde letztes Jahr auf Seiten der UZH in Zusammenarbeit mit der Abteilung Internationale Beziehungen ausgearbeitet. Die Vereinbarung setzt den Rahmen für die künftige Zusammenarbeit und bekräftigt das gegenseitige Interesse für weitergehende Kooperationen.
Wegen der Corona-Krise konnte das Dokument nicht an einem gemeinsamen Anlass feierlich unterzeichnet werden, stattdessen wurde das MoU unabhängig von den Verantwortlichen der Hochschulen unterzeichnet.
Rektor Michael Schaepman freut sich über die Zusammenarbeit mit dem King’s College und sieht viel Potential: «Das King’s College und die Universität Zürich teilen viele Interessen und können in Zukunft stark voneinander profitieren.» Die Zusammenarbeit in der Altersforschung ist ein erster Schritt, der in den kommenden Jahren auf andere Bereiche ausgeweitet werden soll.