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Angepasster Präsenzbetrieb an der UZH

«Wir sind vorbereitet»

Am heutigen 8. Juni geht die UZH zu einem angepassten Präsenzbetrieb über. Doch was bedeutet dies für die Mitarbeitenden genau? Fragen dazu wurden letzten Donnerstag an einer virtuellen Townhall-Veranstaltung beantwortet.
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Willkommen zurück! Die UZH nimmt den Präsenzbetrieb im Rahmen der Schutzkonzepte wieder auf.

 

Die Anzahl der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus gehen zurück, die Schweiz und auch die Universität Zürich haben sich deshalb für eine Teillockerung der Schutzmassnahmen zur Eindämmung der Pandemie entschieden. Ab dem heutigen 8. Juni nimmt die UZH den Präsenzbetrieb in vorerst reduzierter Form wieder auf. Die Arbeitsplätze an der UZH sollen nun schrittweise wieder bezogen werden. Wie und in welchem Rahmen dies vonstatten gehen soll, erklärten am vergangenen Donnerstag Gabriele Siegert, Rektorin a.i, Michael Schaepman, Prorektor Forschung, Stefan Schnyder, Direktor Finanzen und Personal und der Infektionsexperte Jan Fehr in einer virtuellen Townhall-Veranstaltung.

Zu Beginn dankte Gabriele Siegert allen Mitarbeitenden. «Wir haben die aussergewöhnliche Situation gut gemeistert, nun sind wir bereit, den nächsten Schritt zu tun.» Es sei an der Zeit, nach und nach wieder zum Normalbetrieb zurückzufinden. Ziel sei es, so Siegert, dass sich nach Ende der Sommerpause der angepasste Präsenzbetrieb an der UZH eingespielt habe. In den kommenden 10 Wochen sollen sich die Mitarbeitenden schrittweise auf den angepassten Präsenzbetrieb einstellen.

Viele Mitarbeitende stellten Fragen zum angepassten Präsenzbetrieb. Detaillierte Antworten finden Sie auf der UZH Website. Hier eine Zusammenfassung:

Arbeit an der UZH oder im Homeoffice?

Die Präsenz im Büro soll ab dem 8. Juni zunehmend wieder die Norm sein. Ergänzend dazu kann weiterhin im Home-Office gearbeitet werden. Die Erreichbarkeit zu Bürozeiten muss unbedingt sichergestellt werden. Solange die Distanzregeln gelten, ist die Anzahl der Arbeitsplätze in vielen Büros reduziert, es werden daher nicht alle Mitarbeitenden gleichzeitig anwesend sein können. Wer wann im Büro oder im Home-Office arbeitet, entscheidet die / der Vorgesetzte und bespricht dies mit dem Team.

Für die Abstimmung der Präsenzzeiten seien Augenmass und wechselseitiges Entgegenkommen nötig, sagte Stefan Schnyder. Es bestehe aber kein grundsätzlicher Anspruch auf Home Office, betonte er. Sehr wohl bestehe aber eine verständliche Erwartung, dass zum Schutz aller überall an der UZH die notwendigen Schutzmassnahmen ergriffen und umgesetzt werden.

Wie wird für die Sicherheit am Arbeitsplatz gesorgt?

Es gilt das Motto: «Better safe than sorry.» Der Schutz aller Angehörigen der UZH sei das Wichtigste, so die Mitglieder der Universitätsleitung unisono. Massgebend seien die von den einzelnen Organisationseinheiten entwickelten Schutzkonzepte.

Die Reinigungsteams der UZH sorgen – wo notwendig – verstärkt für Sauberkeit und Hygiene in den Räumen der UZH. Die Reinigungsfrequenzen und der Reinigungsumfang bleiben gleich wie vor der Pandemie. Es wird jedoch ein zusätzliches Augenmerk auf häufig berührte Gegenstände und Oberflächen in den allgemeinen Räumen gelegt. Aber natürlich ist es daneben unerlässlich, dass jede und jeder Einzelne sich an die Abstands- und Hygieneregeln hält.

Besonders gefährdete Personen oder Personen, die mit gefährdeten Personen zusammenleben, sollen ihre spezifische Situation mit den Vorgesetzten besprechen und geeignete Lösungen suchen. Besonders gefährdete Personen bleiben − wenn immer möglich − zu Hause. Die UZH hat auf ihren Webseiten entsprechende Bestimmungen aufgeschaltet. Darüber hinaus können Vorgesetzte bei Bedarf die Arbeitsmediziner der Abteilung Sicherheit und Umwelt und die Abteilung Personal beiziehen.

Bei Tätigkeiten oder in Situationen, in denen der Mindestabstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann, der Kontakt mehr als 15 Minuten dauert und keine anderen Schutzmassnahmen umgesetzt werden können (z.B. Trennscheiben, Zeitbegrenzungen, Tragen von Hygienemasken), sind die Kontaktdaten der anwesenden Personen verpflichtend zu erfassen, um das Contact Tracing – also die Rückverfolgung von Infektionsketten – zu ermöglichen. Wo es nötig ist, werden die Schutzkonzepte der UZH-Einheiten derzeit um diesen Aspekt ergänzt.

Ist der angepasste Präsenzbetrieb medizinisch gesehen der Situation angemessen?

Der Infektionsexperte Jan Fehr bestätigte, dass die Lockerung und ein schrittweises Zurück zum Normalbetrieb zum jetzigen Zeitpunkt aus medizinischer Sicht angemessen und vertretbar sei. Überall, wo man die Distanzregeln nicht einhalten könne, seien Schutzmasken sinnvoll, so zum Beispiel im öffentlichen Verkehr. Standard seien sogenannte chirurgische Masken, aber selbst einfache Baumwollmasken seien besser als gar kein Schutz.

Fehr wies auch darauf hin, dass wir alles, was wir in letzten Wochen im Hinblick auf den eigenen Schutz und den anderer gelernt haben, weiter praktizieren müssen und vor lauter Freude über die neu gewonnene Freiheit nicht in alte Muster verfallen dürfen. Denn: «Solange wir weltweit eine solch ausgeprägte Pandemie zu verzeichnen haben und wir weder eine effiziente Impfung noch eine potente medikamentöse Behandlung haben, müssen wir auf der Hut sein».

Was tun bei einer Covid-19-Erkrankung?

Auf die Frage, ob bei einer Ansteckung von bestimmten Personen ganze UZH-Gebäude geschlossen werden müssten, relativierte Jan Fehr. Durch das Contact Tracing könne man den Umkreis der infizierten Personen erfassen, und diese können sich im COVID-19-Testzentrum der UZH am Hirschengraben 84 testen lassen. Dort würden Nasen-/ Rachenabstriche vorgenommen. «Diese Tests spüren das Erbgut des Virus in den Abstrichen auf», sagte Fehr.

Wie UZH-Angestellte vorgehen müssen, wenn sie positiv getestet wurden, den Verdacht auf eine Covid-19-Erkrankung haben oder engen Kontakt mit Infizierten hatten, beschreibt Punkt für Punkt ein auf der UZH-Website aufgeschaltetes Merkblatt.

Können Forschende bald wieder in Gruppen im Labor arbeiten?

Im Rahmen der Schutzkonzepte sei es möglich, in Gruppen im Labor zu arbeiten, sagte Michael Schaepman. Er appellierte an die Forschenden, wieder an die UZH zurückzukommen, denn gute Forschung lebe auch von der gegenseitigen Interaktion und Inspiration.

Generell hätten die Forschenden der UZH in den letzten Wochen grossartige Arbeit geleistet, sagte Schaepman. «Wir können Forschung, und wir können Corona», so der Prorektor. Er sei stolz, dass die UZH sechs SNF-Forschungsprojekte zu Covid-19 erhalten habe. Auch hätten sich UZH-Forschende aktiv an der öffentlichen Diskussion um Corona beteiligt und durch wissenschaftlich fundierte Beiträge zur Aufklärung beigetragen. Die Forschung zu Corona finde an der UZH breit abgestützt in vielen Fachgebieten statt, so wären Drittmittel für Forschungsprojekte im Bereich der Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften als auch in den medizinisch-naturwissenschaftlichen Gebieten gesprochen worden.

Was wird im Herbstsemester auf uns zukommen?

Grosse Lehrveranstaltungen müssen wahrscheinlich auch im kommenden Semester virtuell stattfinden. Die Abstandsregeln erlauben es nicht, grosse Vorlesungen mit der gesamten Anzahl an Studierenden durchzuführen, denn das würde zu voll besetzten Sälen ohne Abstand führen. Das Lehrangebot wird also aus einer Mischung aus Präsenz- und Online-Unterricht bestehen. Die Universitätsleitung wird – nach Diskussionen mit Dekan*innen, Studiendekan*innen und Ständevertreter*innen – in Kürze eine gesamtuniversitäre Stossrichtung für die Planung der Lehrveranstaltungen festlegen und im Anschluss daran die Dozierenden und alle anderen Mitarbeitenden sowie die Studierenden informieren.

Die Planung des kommenden Herbstsemesters werde anspruchsvoll, sagte Gabriele Siegert, deshalb sei es wichtig, schnellstmöglich damit zu beginnen. Es seien mehr Studierende zu erwarten als in früheren Semestern. Bisher seien 15 Prozent mehr Bewerbungen für ein Bachelorstudium eingegangen und 25 Prozent mehr Bewerbungen für ein Masterstudium. Das heisse aber nicht, dass auch alle an der UZH immatrikuliert werden, so Siegert. Gründe für die hohe Anzahl an Bewerbungen sind die aktuelle Arbeitsmarktsituation und die limitierten Möglichkeiten für Auslandaufenthalte.

Wie nutzt die UZH den Digitalisierungsschub?

Mit digitalen Tools habe die UZH die Krise gut überbrückt, betonten die Universitätsleitungsmitglieder. Die Universitätsleitung werde sich in den nächsten Wochen ein Bild darüber verschaffen, was aus der Zeit des Lockdowns für die Zukunft zu lernen sei – sowohl für die Lehre als auch für die Art der Zusammenarbeit an der UZH. In Bezug auf die digitale Lehre habe man viele neue Erfahrungen gesammelt, sagte Gabriele Siegert. Die Abteilung Hochschuldidaktik sei daran, diese Erfahrungen auszuwerten. Sie selbst sei davon überzeugt, dass sich Blended Learning auf Dauer durchsetzen werde. Doch eines müsse man auch bedenken: Die Vitalität und Dynamik, die die Universität auszeichne, lasse sich allein mit virtuellen Mitteln nicht herstellen. Beim Fernbetrieb komme vor allem der spontane, unkomplizierte, informelle Austausch zu kurz. Deshalb sei in der Lehre wie in der Forschung ein Mix von Online- und Präsenzformaten zielführend.