Am 7. Dezember 2020 wird das Rechercheportal der Zentralbibliothek (ZB) und der UZH-Bibliotheken durch die Rechercheplattform «swisscovery» abgelöst. Die neue Plattform bündelt Wissen, verzeichnet sie doch neu insgesamt mehr als 30 Millionen Bücher, Serien, Zeitschriften und Non-Book-Materialien sowie mehr als 3 Milliarden elektronische Artikel. Betrieben wird swisscovery von der Swiss Library Service Platform, kurz SLSP. Es sind schweizweit 475 Bibliotheken angeschlossen. «Der Zusammenschluss war ein hochschulpolitischer Kraftakt, der von swissuniversities unterstützt wurde», sagt Wilfried Lochbühler, Leiter Hauptbibliothek Universität Zürich (HBZ).
Für den Zugang zu swisscovery muss man sich neu registrieren. Bisher haben sich von den Nutzenden der UZH-Bibliotheken und der ZB bereits 12'000 Personen neu angemeldet, gerechnet wird mit mehr als 50'000 Nutzenden.
Welche Vorteile bringt die Umstellung?
- Grösserer Rechercheraum: Der Rechercheraum wird vergrössert, er umfasst alle hochschulrelevanten Bibliotheken der Schweiz, von St. Gallen bis Genf und von Basel bis Lugano. Alles kann zum Beispiel via Fernleihe direkt aus dem Benutzerkonto heraus bestellt werden. Die drei Sprachregionen der Schweiz werden dadurch unter einem Dach vereint. Zwei Beispiele: Literatur aus der romanischen Sprachregion wird für alle verfügbar und das Angebot der Fachhochschulen, mit oftmals gut sortierter anwendungsorientierter Literatur, ist neu integriert.
- Standardisierung: Die Kataloginhalte und die Ausleihbedingungen werden so weit wie möglich vereinheitlicht und standardisiert.
- Artikelindex: swisscovery bietet neu ein grösseres Angebot an Aufsätzen, einzelnen Buchkapiteln aus E-Books und Reports.
- E-Ressourcen: Elektronische Ressourcen werden schneller als zuvor im Katalog aufgeführt. Das alte System entsprach technisch dem Stand der 90er Jahre. Mit dem neuen System macht die elektronische Bibliothek einen grossen Schritt nach vorn, vor allem durch die schnellere Zugänglichkeit, indem die Katalogdaten von E-Books und E-Journals nicht mehr nachträglich eingespielt werden müssen, sondern sofort verfügbar sind.
- Persönliche Informationslandschaft: swisscovery unterstützt individuelle Zusammenstellungen, so etwa das Verwalten von Literaturlisten für Seminare.
- Kurierbestellungen: Bücher und Zeitschriftenartikel aus allen angeschlossenen Bibliotheken können direkt per Fernleihe bzw. Dokumentlieferung bestellt werden. Im Moment wird per Kurier nur an die ZB geliefert.
Was heisst das nun für Sie?
- Ab dem 7. Dezember 2020 sind mit der Einführung von swisscovery aus Gründen des Datenschutzes Ihre bisherigen Bibliothekskonten und Login-Daten nicht mehr gültig.
- Um die Bibliotheksdienstleistungen weiterhin nutzen zu können, müssen Sie sich neu registrieren unter: https://registration.slsp.ch
- Sie beziehen eine SWITCH Edu-ID, die den neuesten Datenschutzregeln unterliegt und die ein professionelles Authentifizierungssystem bietet. Für die Zukunft ist geplant, dass man das neue Passwort auch für weitere IT-Anwendungen an der UZH verwenden kann (derzeit ist das schon für den Dateiablageservice SWITCHdrive der Fall), so will man eine Passwortflut vermeiden und die hochschulübergreifende Nutzung von Diensten – zum Beispiel für Studierende, die an mehreren Schweizer Hochschulen eingeschrieben sind – erleichtern. Im Moment gilt jedoch an der UZH noch der Shortname.
- Vom 3. bis 6. Dezember ist aufgrund des Systemwechsels keine Ausleihe und Rückgabe möglich.
- Gebühren: Nutzungs- und Mahngebühren werden im Rahmen von swisscovery schweizweit standardisiert.
- Ausleihe und Buchrückgabe: Alle Bücher, die im alten System ausgeliehen wurden, müssen nach Ablauf der Leih- bzw. Verlängerungsfrist zurückgebracht und bei Bedarf neu verbucht werden. Ab 7. Dezember 2020 kann man sie in allen UZH-Bibliotheken und in der ZB im neuen System verbuchen lassen.
Ein Blick hinter die Kulissen
Die Umstellung auf das neue System bedeutet vor allem für die Bibliothekarinnen und Bibliothekare einen erheblichen Aufwand. Während das System den Nutzenden keine grossen Umstellungen abverlangt, muss das Bibliothekspersonal sich auf ganz neue Abläufe einrichten.
«Wir hoffen, dass die Umstellung reibungslos über die Bühne geht, setzen aber auch auf das Verständnis aller, wenn der Start etwas holprig verlaufen sollte», sagt Wilfried Lochbühler, Direktor HBZ. Und Christian Oesterheld, Direktor der Zentralbibliothek, betont, dass mit der Einführung von swisscovery die Zentralbibliothek und UZH-Bibliotheken – bereits ganz im Sinne des neuen Projekts «Aufbau Universitätsbibliothek» – enger zusammenrücken. Durch das gemeinsame System könne man die internen Abläufe der Bibliotheken optimieren, man könne sich abstimmen, koordiniert Erwerbungen tätigen und Benutzerfeedbacks aufnehmen.