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Was muss getan werden, damit die Schweiz wie vorgesehen bis ins Jahr 2050 klimaneutral ist? Endlich handeln! – fanden Studierende der UZH, der ETH, der Zürcher Hochschule der Künste, der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und der Pädagogischen Hochschule Zürich. Unter dem Motto «take action» stellten sie eine bunte Palette an Events wie Food-waste-Mittagessen, Velowerkstätten, Workshops, Podiumsdiskussionen, eine Ausstellung zum umweltgerechten Einkaufen, Plastik-Upcycling, Klimastreik-Diskussion und vieles mehr zusammen.
Dass Nachhaltigkeit den Zürcher Hochschulen ein grosses Anliegen ist, zeigte die hochkarätige Besetzung des Podiums zum Thema «Klimaneutrale Schweiz – Was müssen Hochschulen leisten?». Es diskutierten die UZH-Rektorin ad interim Gabriele Siegert, PHZH-Rektor Heinz Rhyn, ZHdK-Rektor Thomas Meier, ETH-Leitungsmitglied Reto Knutti und Hochschulamt-Chef Sebstian Brändli. Konkret ging es um Nachhaltigkeit in Lehre und Forschung und wie die Hochschulen nachhaltiges Handeln wie zum Beispiel die Kompensation von Flugemissionen finanzieren wollen.
Zu Beginn diskutierten die Leitungskräfte, inwieweit nachhaltiges Handeln verordnet werden darf. Hochschulamt-Chef Sebastian Brändli betonte, dass der Kanton nicht Befehle erteilen wolle, sondern die Hochschulen wo nötig unterstütze. UZH-Rektorin ad interim Gabriele Siegert sagte, sie schätze die Zurückhaltung des Kantons, in Sachen Nachhaltigkeit keine konkreten Leistungsaufträge vorzugeben. Sie zeigte sich davon überzeugt, dass Selbstverpflichtungen bindender seien als feste Vorgaben des Kantons. Reto Knutti jedoch hielt dagegen: «Regeln sind für die Lösung von Umweltproblemen unabdingbar. Sie treiben das Bemühen um Nachhaltigkeit voran», betonte er. Gabriele Siegert stimmte zu, jedoch nur unter der Bedingung, dass die Autonomie der Hochschulen nicht verletzt werde.
In einem Punkt waren sich alle Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer einig: Es ist positiv, dass die institutionelle Akkreditierung auf Bundesebene, die alle Hochschulen durchlaufen müssen, Richtlinien zur Nachhaltigkeit beinhaltet, an die sich alle halten müssen. Diese Richtlinien zur Nachhaltigkeit reichen aus, betonten sie. Diskussionsleiter Bernhard Pulver, Initiator des Nachhaltigkeitstags der Berner Hochschulen, doppelte nach: «Ein Eingriff in die Forschung und Lehre in der Art, dass die Hochschulen zum politischen Spielball werden, darf nicht passieren.»
Die UZH hat die Idee eines hochschulübergreifenden Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeit lanciert. Darin soll das unterschiedliche Know-how der Zürcher Hochschulen zu Nachhaltigkeit gebündelt werden, sodass ein Mehrwert für alle entsteht. UZH-Rektorin ad interim Gabriele Siegert formulierte einige Ideen, wie die Zusammenarbeit mit den einzelnen Zürcher Hochschulen aussehen könnte. Es könne etwa ein interaktives Museumskonzept entwickelt werden, das dazu beitrage, die breite Öffentlichkeit und auch Jugendliche und Kinder für nachhaltiges Handeln zu begeistern. Auch werde die Struktur der UZH-Lehrveranstaltungen (Module) vereinfacht, damit das Thema Nachhaltigkeit fächerübergreifend behandelt werden könne. Die UZH arbeite derzeit ein Angebot aus, das sich an alle Fakultäten und Studierenden richte.
Die Podiumsdiskussion zeigte, wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit für die Zürcher Hochschulen ist – und dass noch weitere Schritte nötig sind, um Lehre und Forschung wirklich nachhaltig zu betreiben.