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Junge UZH-Forschende erhalten 4,5 Millionen Euro Fördergelder

Zwei Wissenschaftlerinnen und ein Wissenschaftler der Universität Zürich werden mit den hoch dotierten ERC Starting Grants der Europäischen Union unterstützt. Die drei Jungforschenden können damit ihre wegweisenden Projekte zu Mutterschaft und Arbeitsmarkt, zur Visualisierung der Dynamik von Neurotransmittern im Gehirn sowie zur Rolle von Kunstwerken im frühneuzeitlichen globalen Christentum finanzieren.

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Ein UZH-Forschungsprojekt, das mit dem ERC Starting Grant gefördert wird, untersucht, wie Überzeugungen, Zwänge und soziale Normen die Entscheidung von Frauen, Kinder zu bekommen, beeinflussen.
Ein UZH-Forschungsprojekt untersucht, wie Überzeugungen, Zwänge und soziale Normen die Entscheidung von Frauen, Kinder zu bekommen, beeinflussen. (Bild istock.com/Dragan Zigic)

Der Europäische Forschungsrat vergibt dieses Jahr drei der hoch kompetitiven ERC Starting Grants an Forschende der Universität Zürich: Zwei aufstrebende Wissenschaftlerinnen und ein Wissenschaftler, die bereits mehrere Jahre Forschungserfahrung gesammelt haben, werden mit je rund 1,5 Millionen Euro unterstützt. Mit dem Fördergeld können sie während fünf Jahren ihre eigene Forschungsgruppe aufbauen und so einen wichtigen Leistungsnachweis für ihre weitere wissenschaftliche Karriere erbringen. Den drei Ausgezeichneten und ihren Projekten wird grosses Potenzial zugesprochen.
 

Prof. Teodora Boneva
Prof. Teodora Boneva

Determinanten von Familien- und Berufsplanung
Teodora Boneva vom Institut für Volkswirtschaftslehre beschäftigt sich mit der Entwicklung von Kindern und deren Erziehung. Mit ihrem Forschungsprogramm will sie untersuchen, wie Überzeugungen, Präferenzen, Einschränkungen und soziale Normen die Entscheidung von Frauen, Kinder zu bekommen, beeinflussen. Ebenfalls analysiert werden die Beweggründe, warum Frauen nach der Geburt eines Kindes wieder ins Berufsleben zurückkehren.

«Wir wollen verstehen, welche Faktoren bei diesen Entscheidungen eine Rolle spielen», sagt die Assistenzprofessorin. Boneva wird umfangreiche Datensätze aus verschiedenen Ländern sammeln, um mithilfe umfragebasierter Methoden detaillierte Messungen der individuellen Überzeugungen und Präferenzen zu erhalten. Die Daten werden mit Informationen zur tatsächlichen Anzahl an Kindern, Arbeitsmarktentscheidungen sowie zu den individuell wahrgenommenen Einschränkungen und sozialen Normen kombiniert. Die Forscherin will so die relative Bedeutung der verschiedenen Einzelfaktoren ermitteln.
 

Prof. Tommaso Patriarchi
Prof. Tommaso Patriarchi

Sonden detektieren Neurochemikalien im Gehirn
Tommaso Patriarchi vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie will mit seinem Team am Schnittpunkt zwischen Biotechnologie und Neurowissenschaften neuartige proteinbasierte Fluoreszenzsonden für verschiedene wichtige Neurochemikalien entwickeln. «Unsere Emotionen, unsere Gedanken und unsere alltäglichen Handlungen werden durch die koordinierte Aktivität vieler Nervenzellen in unserem Gehirn kodiert, die ständig über die Freisetzung von Neuro-chemikalien miteinander kommunizieren», sagt er.

Patriarchi hat sich zum Ziel gesetzt, mit diesen ultrasensitiven Sonden wichtige Neurochemikalien und damit die Vorgänge im Gehirn sichtbar zu machen. Sie sollen in Echtzeit eine hochauflösende Bildgebung von Neurochemikalien in wachen, aktiven Tieren generieren. Die Methode soll später auch in der Medikamentenentwicklung fürs Screening eingesetzt werden können.
 

Dr. Raphaèle Preisinger
Dr. Raphaèle Preisinger

Kunst und die Verhandlung von Heiligkeit in der Frühen Neuzeit
Raphaèle Preisinger vom Kunsthistorischen Institut untersucht in ihrem Projekt die Rolle von Kunstwerken bei der Aushandlung von Heiligkeit mit der römischen Kurie zwischen 1500 und 1700. Da der Heiligenkult zu den wichtigsten Konfliktbereichen zwischen der katholischen Kirche und den Protestanten zählte, wurden Heiligen geistliche, ideologische und propagandistische Funktionen zugesprochen.

Die Kunstwerke, um die es geht, beziehen sich auf Personen, deren Verehrung in neu christianisierten Gebieten begann. Sie offenbaren das Bestreben, den geistlichen Status der lokalen Gemeinschaften innerhalb des universellen Katholizismus auszuhandeln und dienten der Selbstdarstellung im Rahmen der sozialen Identitätsbildung. Das Projekt stellt etablierte Perspektiven in Bezug auf den römischen Katholizismus, den Kolonialismus und die Frühe Neuzeit insgesamt in Frage.

 

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