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Bauvorhaben am Irchel

Kantonsschulen temporär am Campus Irchel

Die UZH stellt drei Zürcher Mittelschulen zwischen 2023 und 2032 das freiwerdende Chemiegebäude auf dem Irchel-Campus zur Verfügung. Im Gegenzug erhält sie die Möglichkeit, dringend benötigte Neubauten früher als geplant zu errichten.
Jessica Van Wezemael und Nathalie Huber
Universitätsluft schnuppern: Zwischen 2023 und 2032 werden Zürcher Gymnasiastinnen und Gymnasiasten am Campus Irchel zur Schule gehen.


Der Standort Irchel wird in den kommenden 25 Jahren grundlegend modernisiert und erweitert. Seit 2016 wird auf dem hinteren Teil des Gebiets «Irchel Mitte» gebaut: Mit dem Neubau UZI 5 entsteht eine neue moderne Laborinfrastruktur für das Institut für Chemie. Gemäss aktueller Planung beziehen die Chemikerinnen und Chemiker den Laborneubau im Jahr 2021. Dann wird ihr derzeitiger Standort, UZI 1 (Gebäude: Y12, Y32, Y34) frei. Ursprünglich war ab diesem Zeitpunkt eine umfassende Instandsetzung dieser Gebäude aus der ersten Bauetappe auf dem Campus Irchel geplant. Nun bietet die UZH Hand für eine Zwischennutzung: Von 2023 bis 2032 ziehen nacheinander drei Mittelschulen des Kantons Zürich ein und nutzen das Gebäude für sich. Die Bildungsdirektion hat in einer Medienmitteilung vom 31. Oktober 2019 darüber informiert.

Während dieser Zwischennutzungsphase der Gebäude Y12, Y32 und Y34 auf dem Campus Irchel renovieren die Kantonsschulen Zürich Nord, Rämibühl sowie Freudenberg/Enge ihre jeweiligen Schulhäuser. Gemäss Regierungsratsbeschluss zieht die Kantonsschule Zürich Nord, voraussichtlich 2023, als Erste auf den Campus Irchel – danach die Kantonsschule Rämibühl und zuletzt die Kantonsschule Freudenberg/Enge. Indem die UZH die Gesamtinstandsetzung von UZI 1 verschiebt, erhält sie die Möglichkeit, ursprünglich später geplante Bauten vorzuziehen. Dank der gemeinsamen Zwischennutzung eines Gebäudes während der Sanierung ihrer Schulhäuser können die Kantonsschulen ihre Gesamtkosten senken und werden nicht durch Baulärm belastet. Ausserdem bietet diese neue Konstellation den Kantonschülerinnen und -schülern die einmalige Chance, Universitätsluft zu schnuppern. «Ich freue mich, dass wir eine Lösung für die Bauprojekte der UZH und der Kantonsschulen gefunden haben, die für beide Seiten einen Mehrwert bringt», sagt Rektor Michael Hengartner.

Schneller mehr Laborfläche

Aufgrund der Zwischennutzung durch die Zürcher Kantonsschulen wird UZI 1 voraussichtlich erst ab 2033 umfassend renoviert. Im Gegenzug dazu werden andere dringliche Vorhaben der UZH vorgezogen. Insbesondere kann mit der Errichtung von zwei Silhouetten-Bauten bereits im Jahr 2025 begonnen werden. Mit ihrer voraussichtlichen Fertigstellung bis im Jahr 2028 erhält die UZH ihre dringend benötigten zusätzlichen Laborflächen bereits sechs Jahre früher als ursprünglich geplant. «Dies ist ein grosser Gewinn für die UZH», erklärt François Chapuis, Direktor Immobilien und Betrieb der UZH. Denn die Fächer der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät haben in den letzten zehn Jahren einen Zuwachs von rund 45 Prozent verzeichnet. Allein in der Chemie hat sich die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger verfünffacht. Ferner ermöglicht auch die frühere Instandsetzung des Gebäudes Y25 und verschiedener Bereiche der Gebäude Y01-05, Y11 und Y13 mehr Laborfläche. Für die Rochade ist ein Büroprovisorium am hinteren Ende des Campus, direkt bei UZI 5, vorgesehen.

 

Flugaufnahme vom Campus Irchel mit Baustelle UZI 5 (rechts). Gelb markiert sind jene Gebäude von UZI 1, die den Kantonsschulen zur Verfügung gestellt werden.


Gut integrierbar

Gemeinsam mit dem Hochbauamt und der Bildungsdirektion des Kantons Zürich hat die Direktion Immobilien und Betrieb der UZH anhand einer Machbarkeitsstudie den Umzug der Kantonsschulen auf den Campus Irchel geprüft. François Chapuis kommentiert das Studienresultat: «Das Raumprogramm der Kantonsschulen kann gut in die bestehende Gebäudestruktur integriert werden.» Auf den rund 20'000 Quadratmetern können Klassenzimmer, Selbstlernplätze, Lehrpersonenzimmer, Musikzimmer, Sammlungen, eine Mediothek, naturwissenschaftliche Praktika-Räume sowie Büros eingerichtet werden. Zusätzliche Räume erschliessen sich den Mittelschülerinnen und -schüler durch die Mitbenutzung der Korridore, der Auditorien sowie des Irchelparks.

Ausbau Turnhallen

Während der Phase der Zwischennutzung werden rund 2’000 Schülerinnen und Schüler den Campus Irchel zusätzlich frequentieren. Dafür wird die Kapazität der Mensa und Sportanlage erhöht. Den Kantonsschülerinnen und -schülern steht im Gebäude Y12 eine eigene Mensa zur Verfügung. Neben der bestehenden Turnhalle wird bis 2022 ein Provisorium auf der Aussensportfläche des ASVZ erstellt. Hinzu kommen zwei Einfachturnhallen – ausgestattet mit Cardio-, Kraft- und Multifunktionsräumen. Nach Schulschluss und zu Randzeiten stehen die provisorischen Turnhallen auch den Mitgliedern des ASVZ offen.

Einblick Campus 2050

Einen vertieften Einblick, wie sich der Campus Irchel in den kommenden Jahrzehnten modernisiert, gibt die neue Ausstellung «Vision Campus Irchel 2050». Sie zeigt Besucherinnen und Besuchern anhand von Zahlen, Fakten und Visualisierungen die verschiedenen Etappen der Weiterentwicklung – vom Spatenstich 1973 bis ins Jahr 2050. Interessierte erfahren mehr über die zahlreichen Kunstwerke, die den Campus Irchel kontrastieren, und welche Visionen Forscherinnen und Forscher für den Standort Irchel haben. Es ist geplant, diese Ausstellung jährlich zu aktualisieren und die Öffentlichkeit, insbesondere die Quartierbewohner, regelmässig über den Planungs- und Baufortschritt zu informieren.