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Neues UZH Magazin

Gut lachen

Haben Sie heute schon gelacht? Wir wünschen es Ihnen, denn Humor bereichert unser Leben. Dies belegt auch die Forschung an der UZH. Das neue UZH Magazin zeigt in acht Thesen, was Humor kann und weshalb wir ihn brauchen.
Roger Nickl, Thomas Gull

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Humor kann vieles – er macht uns souverän, gesund und attraktiv.

 

Humor ist besser als jede Anästhesie, diagnostiziert Fabian Unteregger. Der Arzt, UZH-Alumnus und erfolgreiche Kabarettist muss es wissen. Denn tatsächlich wird das Schmerzempfinden von Comedy­Zuschauern gedämpft, wie Studien zeigen. Humor und Lachen mindern nicht nur den Schmerz, sie haben auch sonst viele Qualitäten für unser Leben. Sie machen uns souverän, gesund und attraktiv und beleben in positiver Weise unsere Beziehungen. Aber nicht nur das: Satire, Witz und Parodie sind auch ein Stück politischer Kultur. Sie halten Politikerinnen und Politikern den Spiegel vor und stellen Machtverhältnisse in Frage – in Demokratien genauso wie in autokratischen Systemen.

Humor wird unterschätzt, sagt UZH­Psychologe Willibald Ruch, der seit langem die positive Wirkung von Humor erforscht. Das Dossier im neuen UZH Magazin zeigt in acht Thesen, was Humor kann und weshalb er so wichtig ist.

Soziales Schmiermittel

Wie die Forschung der Positiven Psychologie zeigt, hilft uns Humor, Widrigkeiten zu meistern. Er schafft Distanz zu unseren Problemen und relativiert negative Ereignisse. Humor ist eine Art innerer Urlaub, aus dem wir gestärkt zurückkehren, sagt Malte Völk. Der Kulturwissenschaftler erforscht, wie demente Menschen und ihre Angehörigen mit der Krankheit umgehen. Wie er herausgefunden hat, trägt Humor dazu bei, die negativen Begleiterscheinungen von Demenz besser zu bewältigen.

Humor hilft uns nicht nur, Schwierigkeiten zu relativieren, er ist auch ein soziales Schmiermittel. Er weckt gute Gefühle und sorgt für eine entspannte Atmosphäre. Das hilft bei der Arbeit und in unserem persönlichen Umfeld. Gleichzeitig sorgt Humor für willkommene Störgeräusche im alltäglichen Treiben der Politik. Kabarettisten machen auf witzige Weise auf Unzulänglichkeiten und Missstände aufmerksam. Humor wird deshalb gefürchtet, gerade von Politikern mit autoritären Tendenzen wie Trump, Erdogan oder Putin.

Furchtbare Waffe

Bei allen guten Eigenschaften kann Humor auch eine furchtbare Waffe sein. Er kann dazu verwendet werden, andere auszulachen, herabzusetzen und zu mobben. Und er kann eingesetzt werden, um politische Gegner zu erledigen und lächerlich zu machen. Stalin beispielsweise liess Angeklagte bei Schauprozessen vom Publikum auslachen, um sie zu erniedrigen.

Oft ist Humor aber einfach spielerisch. Wir spielen mit Ideen, Gedanken, Ungereimt­ heiten, mit Worten und mit Dingen. Als eine der höchsten Formen des Humors gilt der Nonsense, der sinn­ und zweckfrei ist und sich selbst genügt. Der Fotograf Dan Cermak hat ein Experiment gemacht: Er hat Menschen zuhause besucht und mit ihnen geblödelt. Herausgekommen sind im besten Sinn sinnfreie und witzige Aufnahmen, die das Dossier im UZH Magazin begleiten.

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