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Der Europäische Forschungsrat vergibt seine hoch kompetitiven ERC Starting Grants an junge Wissenschaftler, die nach ihrer Promotion über mindestens zwei Jahre Forschungserfahrung verfügen und ein interessantes Projekt mit grossem Potenzial präsentieren. Zu den Empfängern gehören zwei Forschende der Universität Zürich (UZH) aus den Bereichen regenerative Medizin und Entwicklungsökonomie. Mit jeweils 1,5 Millionen Euro können die jungen Wissenschafter in den nächsten fünf Jahren eine eigene Forschungsgruppe aufbauen bzw. konsolidieren und damit einen wichtigen Leistungsnachweis für ihre weitere wissenschaftliche Karriere erbringen.
Lorenzo Casaburi, Assistenzprofessor am Institut für Volkswirtschaftslehre der UZH und assoziierter Professor am institutseigenen Zurich Center for Economic Development, studiert die Wirtschaftsentwicklung im südlich der Sahara gelegenen Teil von Afrika – mit Fokus auf die Agrarmärkte. Seine Forschungsarbeiten kombinieren umfangreiche Feldarbeit und strenge Identifikationsmethoden mit Erkenntnissen aus der Verhaltensökonomie, der Industrieorganisation und der Vertragstheorie. Das ERC-Stipendium ermöglicht es Casaburi, ein Forschungsprogramm zu starten, das den Zugang der Landwirte zu Produktions-, Versicherungs- und Grundstücksmärkten untersucht.
Zu diesem Zweck plant er in Zusammenarbeit mit mehreren lokalen Organisationen, eine Reihe von Feldversuchen durchzuführen und neue Datenquellen zu nutzen. «Wir erwarten, dass unsere Forschung wichtige Erkenntnisse für Akademiker, Entwicklungshelfer und politische Entscheidungsträger liefern wird, die ihnen helfen, die wirtschaftliche Situation der ostafrikanischen Bauern zu verbessern», sagt Casaburi.
Die minimal-invasive Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (TAVI) ist ein kathetergestütztes Verfahren zur Behandlung von Herzklappenfehlern. Die körpereigene Aortenklappe wird dabei nicht entfernt, sondern durch eine Prothese verdrängt. Diese Technik hat die Therapiemöglichkeiten bei Herzklappenerkrankungen revolutioniert – mittlerweile werden die meisten Patienten so behandelt. Problem ist, dass die derzeit verwendeten Klappenprothesen eine begrenzte Lebensdauer haben, so dass es zu Komplikationen kommen kann oder die Patienten oft mehrmals operiert werden müssen. Dies beeinträchtigt ihre Lebensqualität erheblich, insbesondere bei jüngeren Patienten.
Maximilian Emmert, Herzchirurg und Professor am UZH-Institut für Regenerative Medizin sowie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Deutschen Herzzentrum Berlin, verfolgt im Rahmen des Projekts TAVI4Life einen unkonventionellen, vom 3D-Druck inspirierten biotechnologischen Ansatz zur Lösung dieses Problems. Sein Ziel ist es, eine neuartige Transkatheter-Aortenklappenprothese zu entwickeln, die sich vollständig in eine körpereigene Klappe verwandelt und ein Leben lang hält. «Die klinischen Auswirkungen wären enorm, denn gerade für junge Patienten würde eine solche Herzklappe die Lebenserwartung und Lebensqualität deutlich erhöhen», sagt Emmert.