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Pionier der Forschung zu Multipler Sklerose geehrt

Der diesjährige Preis der Betty und David Koetser Stiftung für Hirnforschung geht an Alastair Compston, Professor an der Universität Cambridge. Er erhält den Preis für seine Forschung zu den Ursachen der Multiplen Sklerose und der Entdeckung neuer Therapien.
Nicole Wenderoth
Neurowissenschaftler Alastair Compston (links) erhielt gestern von David Koetser den Koetser-Preis für seine Forschung über Multiple Sklerose. (Bild: zVg)

 

Die Forschergruppe von Alistair Compston hat entscheidend dazu beigetragen, die Ursachen der Multiplen Sklerose besser zu verstehen und neue Therapien zu entwickeln. In einer weltweiten Studie konnten die Forschenden um Compston genetische Risikofaktoren für Multiple Sklerose identifizieren. So weiss man heute, dass falsch programmierte Abwehrzellen des Immunsystems die pathologische Reaktion in Gang setzen.

Durch die Entdeckung dieses Mechanismus haben Alastair Compston und seine Kollegen einen wichtigen Therapieansatz entwickeln können. Dabei werden die fehlgeleiteten Immunzellen medikamentös zerstört. Wird die Behandlung frühzeitig begonnen, kann das Auftreten der typischen Krankheitsschübe entscheidend verlangsamt werden.

Im Rahmen des jährlichen Symposiums des Zentrums für Neurowissenschaften Zürich (ZNZ) präsentierte Alastair Compston am 13. September an der UZH seine neuesten Forschungsergebnisse anlässlich der «Koetser Gedenkvorlesung».

Attackierte Schutzhüllen

In der Schweiz leiden mehr als 10’000 Menschen an Multipler Sklerose. Die Erkrankung des zentralen Nervensystems tritt meist im frühen Erwachsenenalter auf. Dabei greifen körpereigene Abwehrzellen die Schutzhüllen von Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark an und lösen Entzündungen aus. Die Symptome reichen von Gleichgewichts- und Sehstörungen bis zu Lähmungen.