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Frau Xekalakis Matthys, wie sind die Initiantinnen auf die Idee gekommen, ein Women’s Chapter zu gründen?
Ursprünglich wollten wir das beliebte Format «Alumnae Lunch» am Leben erhalten. Dieses hatte die UZH Alumni Co-Präsidentin Denise Schmid initiiert und über vier Jahre erfolgreich geführt. Mit ihrem Rücktritt wäre dieser anregende Gesprächsraum verstummt. Das rief uns vier Uni-Frauen auf den Plan. Als wir schliesslich erfahren haben, dass wir mit der Gründung eines Chapters dem Ganzen den formalen Rahmen geben konnten, waren wir Feuer und Flamme.
Weshalb braucht es ein Women’s Chapter?
So lange es Ungerechtigkeit und Ungleichheit in unserer Gesellschaft gibt, so lange werden uns auch die Themen nicht ausgehen. Es braucht Räume, in denen wir uns differenziert, theoretisch und praktisch mit sozialpolitisch relevanten Fragen auseinandersetzen und sie von allen Seiten beleuchten. So möchten wir aktuelle Debatten aufgreifen und diese kontrovers sowie interdisziplinär diskutieren.
Was bietet das neue Chapter?
Das spezifisch an Frauen, aber auch an interessierte Männer gerichtete Chapter bietet eine Plattform für inspirierende Diskussionen zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen. Wir lassen uns überraschen, wie sich unser Chapter entwickelt. In erster Linie wollen wir die «Alumnae Talks» weiterführen. Regelmässige Anlässe schaffen dabei Gelegenheit, differenziert zu diskutieren und debattieren. Gleichzeitig bereitet das Women's Chapter den Boden, um über die Disziplinen hinweg zu netzwerken und aussergewöhnliche Zeitgenossinnen kennen zu lernen. Es ermöglicht Einblicke in unterschiedliche Lebensläufe, Karrieren und Expertisen.
Gibt es da Vorbilder aus anderen Universitäten?
Es gibt an verschiedenen Universitäten bereits Women’s Chapter. Meist bieten diese eine Plattform, wo Absolventinnen ihre persönlichen und beruflichen Netzwerke pflegen können.
Wie sehen Sie die Zukunft des Chapters?
Wir sind offen, was die weitere Entwicklung des Chapters betrifft. Interessierte Alumnae sind herzlich eingeladen, dieses Format aktiv mitzugestalten, ihre Ideen einzubringen, weitere Veranstaltungen zu organisieren, sich gegenseitig zu unterstützen und die Verbundenheit mit der Universität zu leben.
Ich denke, ich kann hier stellvertretend für alle Gründungsmitglieder beantworten: Die Studienzeit war für uns alle eine grosse Entdeckungsreise, bei der wir uns neben den drei Schwerpunktfächern eines Phil I Studiums auch im breiten Angebot der Universität tummeln konnten. Das war sicher ein Vorteil der Zeit vor Bologna. Zum Teil bekleideten wir Assistenzfunktionen und trieben eigene Forschungsprojekte voran. Dadurch wuchsen unsere Welten an, immer wieder konnten wir unseren Horizont erweitern.
Weshalb engagieren Sie sich bei UZH Alumni?
Es gibt immer noch viel zu entdecken und herauszufinden! Und gerade die «Frauenfrage» ist ungelöst. Umso vielversprechender ist es, starre Kategorien aufzubrechen und etwa alle Geschlechter und die Machtverhältnisse, in der sie stehen, in den Fokus zu nehmen. Zudem sind wir eng mit unserer Alma Mater verbunden und stolz darauf, an der UZH studiert zu haben. Wir wollen darum unseren persönlichen Beitrag an diese ausserordentliche Wissens- und Forschungsinstitution leisten.