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Während des Frühjahrssemesters bietet die UZH in ihren oft interdisziplinären Ringvorlesungsreihen dem interessierten Publikum ein breit gefächertes Angebot von aktuellen Themen. Der Eintritt ist kostenfrei.
Vor genau hundert Jahren endete der Erste Weltkrieg, die spanische Grippe raffte die Bevölkerung dahin. Die Nachkriegsära brachte politische wie gesellschaftliche Umwälzungen mit sich: Die Sowjetunion und die Weimarer Republik wurden gegründet, die USA etabliert sich als Weltmacht, Österreich-Ungarn spaltete sich. Auch in der Schweiz kam es mit dem Generalstreik und mit der Einführung des Proporzwahlrechts zu politischen Veränderungen. Die Vorlesungsreihe «1918» blickt mit Erinnerungen, Analysen und Interpretationen hundert Jahre zurück.
Eine andere Reihe der Ringvorlesungen lässt den akademischen Mittelbau an der UZH ein halbes Jahrhundert Revue passieren. Ausgehend von den Studierendenprotesten von 1968 geht sie der Frage nach, wie sich die Aufgaben und die sozialen Strukturen der Vereinigung akademischer Mittelbau der Universität Zürich (VAUZ) als Vertreterin der Doktorierenden, Postdocs und wissenschaftlichen Angestellten verändert haben. Geschichte, Gegenwart und Perspektiven werden aktiv im Beisein von Akteurinnen und Akteuren des Mittelbaus diskutiert – auch aus Sicht von Gleichstellung, Mentoring und Forschungsförderung.
Was ist «Wahrheit»? Gibt es nur eine Wahrheit und wie wird sie ermittelt? Wie steht es mit dem Verhältnis von Fiktion und Wahrheit? Gibt es einen Unterschied zwischen Lügen und Irreführen und falls ja, worin besteht er? Können wir aus Falschem Erkenntnis gewinnen? Um Wahrheit und Lüge dreht sich momentan nicht nur die politische und gesellschaftliche Debatte – Stichwort «alternative facts» –, sondern auch die philosophische Diskussion. Im Zuge der Ringvorlesung werden Vertreterinnen und Vertreter der theoretischen und der praktischen Philosophie Einblicke in eine Vielzahl zeitgenössischer Debatten rund um das Thema «Wahr und Falsch» bieten.
Wie wichtig sind soziale Beziehungen für eine gute Lebensqualität? Wie intensiv soll der interfamiliäre Austausch über Generationen hinweg sein? Helfen gemeinsames Kochen und Nachbarschaftshilfe, um Passivität im Alter zu überbrücken? In Zeiten starker gesellschaftlicher Alterung rücken neben den direkten Verwandten immer mehr auch Beziehungen ausserhalb der Familie in den Fokus. Die Vorlesungsreihe «Soziale Beziehungen im Alter» stellt entsprechende Studien und praktische Projekte vor.
«Willkommenskultur», «Leitkultur», «Kampf der Kulturen» – der Begriff «Kultur» wird vielfach verwendet. Fast alle Disziplinen nehmen für sich in Anspruch, dass ihre Forschung und Lehre im weitesten Sinne Beiträge zur Kulturwissenschaft leisten. Angesichts dieser öffentlichen wie wissenschaftlichen Verwendung des Begriffs will die Ringvorlesung «Kulturtheorien» die Vielfalt des Nachdenkens über Kultur durchleuchten. Anhand von schlaglichtartigen Einzelanalysen präsentieren die Referentinnen und Referenten eigene Forschungen und aktuelle Debatten.
Sterben und Tod sind in den Medien präsent. Unheilbar Kranke erzählen in Weblogs oder auf Youtube ihre Leidensgeschichte, Filmemacher begleiten Sterbende in den letzten Phase ihres Lebens. Dass wirft Fragen auf. In der Reihe «Sterben live» schauen sich die Teilnehmer gemeinsam fünf Dokumentarfilme über das Sterben und den heutigen Umgang mit dem Lebensende an und kommen mit Filmemachern und Diskussionsteilnehmenden aus Medizin, Geistes- und Sozialwissenschaften, Ethik und Theologie ins Gespräch.