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Zwei, drei Clicks genügen und das Wissen der Welt steht frei zur Verfügung. Dank Open Access können sowohl Forscherinnen und Forscher aber auch alle Interessierten wissenschaftliche Publikationen ohne Zugangsbarrieren und kostenfrei lesen. Ziel von Open Access ist es, Fachpublikationen, die mit öffentlichen Gelden finanziert werden, gebührenfrei anzubieten. In der Schweiz hat «swissuniversities» eine nationale Strategie entwickelt und der Schweizerische Nationalfonds (SNF) macht Druck: Ab 2020 sollen alle mit SNF-Geldern finanzierten Publikationen kostenlos und digital verfügbar sein.
Die Universität Zürich hat sich als eine der ersten Schweizer Universitäten dieser Strategie verpflichtet und eigene Leitlinien formuliert. Sie verpflichtet die Forscherinnen und Forscher, ihre publizierten Arbeiten im frei zugänglichen Repository ZORA (Zurich Open Repository and Archive) zu hinterlegen und ermuntert sie gleichzeitig, die Publikationen in Open-Access-Journalen zu veröffentlichen. Unterstützung bietet bei Bedarf das Open-Access-Team der Hauptbibliothek der UZH unter der Leitung von Christian Fuhrer.
Vor dem Hintergrund dieser publizistischen Umwälzungen hat die HBZ den Puls gefühlt und im Auftrag der Universitätsleitung in einer Umfrage an der UZH den Umgang und die Bedürfnisse bezüglich Open Access abgefragt. Seit kurzem liegen die Ergebnisse der im Herbst 2017 durchgeführten Erhebung vor, die von 1056 Personen (elf Prozent des befragten wissenschaftlichen Personals) beantwortet wurde. Die Antworten geben Einblick darüber, was die Haupakteure – die Forschenden der UZH – zu Open Access meinen. Die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung lauten:
Die Verantwortlichen beurteilen die Ergebnisse vorsichtig positiv: «Die hohe Zustimmung zum Prinzip des kostenlosen Zugangs und zu Open-Access generell finden wir sehr erfreulich», sagt Wilfried Lochbühler, Direktor der HBZ. Ebenso könne sich der Anteil an Open-Acces-Publikationen von Forschenden der UZH mit rund 40 Prozent sehen lassen, betont Christian Fuhrer, Leiter des OA-Teams. «Insgesamt zeigt die Umfrage klar, dass die Forscherinnen und Forscher den Transformationsprozess im Publikationswesen unterstützen», sagt Fuhrer.
Handlungsbedarf ergibt sich laut Umfrage bei den Informationen über die Dienstleistungen der HBZ im Bereich Open Access. Zwar stimmt die Qualität, aber das Angebot wird noch zu wenig genutzt. «Der Bekanntheitsgrad unseres Angebots muss erhöht werden», sagen Lochbühler und Fuhrer einstimmig.
Zu viele UZH-Angehörige fühlen sich beim Thema Open Access schlecht informiert: 63 Prozent der Befragten kennen die Open-Access-Richtlinien der UZH nicht, 45 Prozent finden die Informationen schwer auffindbar. Nur einem kleinen Kreis bekannt ist zum Beispiel auch der Publikationsserver HOPE (Hauptbibliothek Open Publishing Environment), auf dem an der UZH redaktionell betreute Open-Access-Zeitschriften publiziert werden können.
Die Zahlen relativieren sich insofern, als eine vergleichbare Untersuchung bei der ETH Zürich ähnlich tiefe Bekanntheitswerte ergab. Sie erklärten sich auch mit den beschränkten Ressourcen der HBZ, geben die Verantwortlichen zu bedenken. Klar sei aber auch, dass man soweit möglich nachbessern sollte. «Wir müssen die Informationslücken füllen und über die Angebote der HBZ informieren», betont Lochbühler.
Geplant ist, die bisher genutzten Informationskanäle wie Website, Mailings, Veranstaltungen (Open-Access-Woche), Ausstellungen durch Workshops und gezielte Informationsmassnahemn zu ergänzen. Denn eines ist klar: «Open Access ist der Weg in die Zukunft», sagt Lochbühler.