Navigation auf uzh.ch

Suche

UZH News

Nobelpreisträgertagung

UZH-Doktorandin an Nobelpreisträgertagung

Die Lindauer Nobelpreisträger-Tagungen bringen jährlich Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger und ausgezeichnete Nachwuchsforschende aus der ganzen Welt an den Bodensee. Karin Prummel von der Universität Zürich hat als Stipendiatin der Internationalen Bodensee-Hochschule IBH an der diesjährigen Tagung teilgenommen.
Markus Rhomberg

Kategorien

UZH-Doktorandin Karin Prummel konnte mit zahlreichen anderen ausgezeichneten Nachwuchsforschenden die Nobelpreisträgertagung in Lindau besuchen. (Bild: zVg)
UZH-Doktorandin Karin Prummel konnte mit zahlreichen anderen ausgezeichneten Nachwuchsforschenden die Nobelpreisträgertagung in Lindau besuchen. (Bild: zVg)

 

Seit fast siebzig Jahren ist die Nobelpreisträgertagung in Lindau ein internationales Forum für den wissenschaftlichen Austausch von Laureaten und vielversprechenden jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Diesen Sommer wurde auch UZH-Doktorandin Karin Prummel diese grosse Ehre zuteil: Die Biologin bestand einen strengen Auswahlprozess  und konnte darum als Stipendiantin der Internationalen Bodenseehochschule an der Tagung teilnehmen. Dort hatte sie die einmalige Gelegenheit, mit Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträgern nicht nur die eigene Forschung, sondern auch zentrale Fragen der Wissenschaft und der Gesellschaft zu diskutieren. Im Interview schildert sie ihre Erfahrungen.

Wie sind Ihre Eindrücke von der Nobelpreisträgertagung?

Die Zeit in Lindau war eine einmalige Erfahrung. Der Austausch mit den Nobelpreisträgern und den rund 600 Nachwuchsforschenden aus der ganzen Welt war auf vielen Ebenen sehr inspirierend und lehrreich. Beispielsweise hatte man die Gelegenheit, die eigene Forschung zu präsentieren und im Plenum zu besprechen. Zudem erhielten wir tiefe Einblicke in die Forschungspraxis und hilfreiche Tipps zur Planung der eigenen Forschungskarriere. Gemeinsam diskutierten wir auch generelle Fragen, wie beispielsweise die der Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft.

Wie kann man sich den wissenschaftlichen Austausch auf dieser Tagung vorstellen?

Der wissenschaftliche Teil der Tagung hat mehrere Formate: Einerseits präsentieren Nobelpreisträger und Nachwuchsforschende ihre Arbeiten. Andererseits gibt es Plenumsdiskussionen zu besonderen Themen wie beispielsweise zu GMOs, gentechnisch veränderten Organismen. Dabei ist das Programm so angelegt, dass genügend Freiraum bleibt, damit sich die Forschenden auch ausserhalb der Veranstaltungen zu ihren eigenen Anliegen austauschen können.

Was haben Sie für die Planung Ihrer wissenschaftlichen Karriere in Lindau gelernt?

Die Gespräche mit anderen Nachwuchsforschenden, die teilweise auch von anderen Kontinenten stammen,waren sehr hilfreich um selbst zu reflektieren, welche Hoffnungen, Chancen und auch Herausforderungen in einer wissenschaftlichen Laufbahn liegen. Die Lindauer Nobelpreisträgertagung findet aber nicht nur in der Woche in Lindau statt. Einige von uns konnten im Anschluss die Max-Planck-Institute der in München und Berlin besuchen und ins Gespräch mit den Verantwortlichen kommen. Auch diese Erfahrungen helfen natürlich, den wissenschaftlichen Pfad weiter zu planen.

Wie verändert sich denn generell gerade die Wissenschaft?

In vielen Programmpunkten wurde die sich verändernden wissenschaftlichen Rahmenbedingungen und Bezugspunkte thematisiert. Zum Beispiel wurde intensiv die Rolle von Open Access, dem erleichterten Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, diskutiert. Wir befinden uns ja gerade mitten in einem Wandel des Publikationswesens. Für Nachwuchsforschende ist es nicht immer leicht, in möglichst renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften zu publizieren Verfügbarkeit der eigenen Resultate miteinander zu kombinieren.

Und wie verhält es sich mit der Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft?

Wie wir als Forschende mit der Öffentlichkeit kommunizieren und welche Funktion die Wissenschaft in der Gesellschaft erfüllen soll, war ein zentrales Thema der Tagung. Wir haben einerseits sehr ausführlich über unterschiedliche Formate und Kanäle diskutiert, die der Wissenschaftskommunikation zur Verfügung stehen. Dabei wurde auch thematisiert, inwiefern Forscherinnen und Forscher beispielsweise von Kommunikationsspezialisten und Journalisten bei ihrer Vermittlungsleistung unterstützt werden können. Es hat sich gezeigt dass es durchaus Forschende gibt, die eine sehr grosse Leidenschaft für den Dialog mit der Gesellschaft haben.