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Weshalb stillen Mütter oder nicht? Wie wirkt sich dies auf Kind, Mutter und Gesellschaft aus? Obwohl es heute viele wissenschaftliche Hinweise gibt, dass sich Stillen positiv auf die gesundheitliche Entwicklung von Kindern und ihren Müttern auswirkt, weiss man bis anhin noch wenig über die Motive, die eine Frau in ihrem soziokulturellen Umfeld zum Stillen veranlassen.
Die Universität Zürich untersucht nun diese Fragen am neuen «Larsson-Rosenquist Stiftung Center für die Ökonomik der Kinder- und Jugendentwicklung mit einem Schwerpunkt auf Stillen», dem weltweit ersten Forschungscenter dieser Art. Das Center wird an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät eingerichtet und besteht aus einer Professur und einem Forschungsfonds. Beides wird mit insgesamt 10 Millionen Franken von der Familie Larsson-Rosenquist Stiftung finanziert werden
«Wir freuen uns sehr, dass die Stiftung ihr Engagement ausbaut. Damit entsteht ein weltweit einzigartiges Forschungsprogramm an der UZH», sagt Rektor Michael Hengartner. Die neue Larsson-Rosenquist Stiftungsprofessur für Ökonomik der Kinder- und Jugendentwicklung mit Schwerpunkt Stillen wird voraussichtlich zum Wintersemester 2018 besetzt und ist eine wertvolle Erweiterung des bereits bestehenden Forschungsbereichs Kindes- und Jugendentwicklung am Institut für Volkswirtschaftslehre.
Bereits im Jahr 2015 initiierte die Familie Larsson-Rosenquist Stiftung an der UZH eine Professur für Muttermilchforschung an der Medizinischen Fakultät. In diese Stiftungsprofessur, die darauf ausgerichtet ist, neue Erkenntnisse über den Einfluss von Stillen und Muttermilch auf die frühkindliche Entwicklung zu gewinnen, investierte sie 20 Millionen Franken.
«Mit den beiden Professuren in Ökonomie und Medizin an der UZH wird ein einzigartiger Forschungs-Cluster geschaffen, der das medizinische Verständnis der Neuroentwicklung bei gestillten Säuglingen mit der Langzeitwirkung des Stillens im Kindes- und Jugendalter verbindet», erklärt Göran Larsson, Stiftungsratspräsident der Familie Larsson-Rosenquist Stiftung. «Wir freuen uns, dass wir mit der UZH eine fruchtbare Partnerschaft zur Weiterentwicklung der Muttermilchforschung aufbauen konnten, mit einzigartigen Perspektiven für Lehre und Forschung.»
Forschung zum Einfluss der frühkindlichen Ernährung mit Muttermilch und durch Stillen auf die Gesundheit sowie die kognitiven und sozialen Fähigkeiten im Erwachsenenalter ist anspruchsvoll. Sie bedingt nicht nur einen langfristigen Forschungshorizont und eine interdisziplinäre Vorgehensweise, sondern auch komplexe methodische Ansätze. «Die Diskussion um die besten Startbedingungen für Kinder ist häufig emotionsgeladen. Umso dringlicher sind methodisch validierte und evidenzbasierte Erkenntnisse», erklärt Ernst Fehr, Verhaltensökonom und Mitinitiator des neuen Forschungsprogramms.
Das Institut für Volkswirtschaftslehre hat seine Expertise im Bereich der Kinder- und Jugendentwicklung in den letzten Jahren stark ausgebaut und betreibt bereits heute eine Reihe von Forschungsprojekten auf diesem Gebiet. «Unser Ziel ist es, die aus den Forschungstätigkeiten gewonnenen neuen Erkenntnisse Müttern, die vor der Entscheidung zu stillen stehen, als Hilfestellung bereitzustellen. Ausserdem wollen wir verlässliche Informations- und Datengrundlagen für Verantwortliche aus Politik und Gesundheitswesen verfügbar machen», ergänzt Dr. Katharina Lichtner, Geschäftsführerin der Familie Larsson-Rosenquist Stiftung. «Deshalb ist das Institut für Volkswirtschaftslehre ein idealer Partner für uns.»