Navigation auf uzh.ch

Suche

UZH News

Verdienstorden

UZH-Virenforscherin geehrt

Karin Mölling, emeritierte Professorin für Virologie an der UZH, hat das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen.
Kommunikation
Als Professorin an der Universität Zürich hat Moelling die AIDS -Forschung massgeblich vorangetrieben. (Foto: Jos Schmid)

 

Im Auftrag des deutschen Bundespräsidenten überreichte der regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, der emeritieren UZH-Professorin Karin Mölling am 22. Januar den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. «Wissenschaft und Forschung als persönliche Lebensaufgabe sind für Karin Mölling immer auch Dienst am Menschen», sagte Michael Müller bei der Preisübergabe.

Krebs und Aids besser verstehen

Auf ihrem zentralen Forschungsgebiet, der Virologie, habe sie über Jahrzehnte hinweg das Ziel verfolgt, Erkrankungen wie Krebs und AIDS besser zu verstehen und aus diesen Erkenntnissen heraus neuartige Therapieansätze zu entwickeln. Diese humane Orientierung spiegle sich auch in ihrem Bemühen, komplexe wissenschaftliche Sachverhalte dem breiten Publikum zu vermitteln.

1993 wurde Mölling als Professorin für Virologie an die Universität Zürich berufen. Bis zu ihrer Emeritierung 2008 stand sie als Direktorin dem Institut für Medizinische Virologie der UZH vor. In dieser Zeit hat sie die Krebs- und AIDS-Forschung massgeblich vorangetrieben. Sie führte klinische Studien für Impfung mit DNA-Plasmiden gegen Krebs durch und entwickelte einen neuartigen Ansatz gegen AIDS auf Grundlage der Ribonuklease H von Retroviren. Sie entwickelte mit ihrer Gruppe eine künstliche, haarnadelförmige DNA, die zu Hybriden umgewandelt und anschliessend von der Ribonuklease H zerschnitten wird. Im Tiermodell konnten damit Tumore verhindert und die Virusvermehrung gehemmt werden. Das Enzym Ribonuklease H wurde von Mölling bereits während ihrer Doktorarbeit bei Retroviren gefunden, heute ist es in der Wissenschaft allgemein bekannt.

Swiss Award für ihre HIV-Forschung

2008 erhielt die Forscherin von der Schweizer Öffentlichkeit mit dem Swiss Award eine grosse Anerkennung für ihre HIV-Forschung.  Auch nach ihrer Emeritierung blieb Karin Mölling der Universität Zürich als Gastwissenschaftlerin verbunden.

Vor kurzem veröffentlichte sie ein Buch über Viren, im Gegensatz zur allgemein üblichen Darstellung legte sie dabei ihren Schwerpunkt auf Viren, die nicht zu Krankheiten führen. In einem neuen Projekt möchte sie die klinische Anwendung von Viren, die Bakterien befallen, den sogenannten Phagen, weiter vorantreiben.